Hilfspfleger unter Mordverdacht: Weitere Hinweise und Todesfälle werden geprüft

Zu dem in München unter Mordverdacht inhaftierten Hilfspfleger sind bisher rund 35 „substanziell hilfreiche Hinweise“ eingegangen. Es werden auch weitere Todesfälle von Personen geprüft, die von dem Mann betreut wurden. Dies hat die Polizei am Donnerstag mitgeteilt.

 

Der 36 Jahre alte Beschuldigte aus Polen soll in Ottobrunn bei München einen 87-jährigen Pflegebedürftigen mit Insulin getötet haben. Zur Abklärung, ob es deutschlandweit noch weitere Opfer des Mannes geben könnte, hatte die Polizei um Hinweise zu anderen Aufenthalts- und Beschäftigsorten des Hilfspflegers gebeten.

 

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Ermittler prüfen weitere Todefälle

Die Ermittler gehen aktuell von vier weiteren Fällen aus, «in denen das Ableben einer betreuten Person in einem unmittelbaren zeitlichen und räumlichen Zusammenhang mit dem Aufenthalt des Tatverdächtigen stand». Es geht dabei um Fälle in den beiden bayerischen Landkreisen Forchheim (Juli 2017) und Kitzingen (Januar 2018) sowie je einen Fall in Hannover (Juli 2017) und im baden-württembergischen Landkreis Tuttlingen (Juli 2017).

 

Ob eine Kausalität zwischen diesen vier weiteren Todesfällen und der Anwesenheit des Hilfspflegers bestand, bedürfe intensiver Ermittlungen, betonte die Polizei und warnte vor einer Vorverurteilung. «Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I.

 

Nach seiner Festnahme hatte die Polizei bei dem 36-Jährigen zwei EC-Karten des Ottobrunner Toten samt Geheimnummern gefunden. Inzwischen gibt es nach Polizeiangaben an weiteren fünf Tätigkeitsorten Hinweise auf mögliche Eigentumsdelikte des Tatverdächtigen.

 

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dpa

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