
Härtere Kontrollen - Bahn will Schwarzfahrer ausbremsen
S-Bahn-Chef Bernhard Weisser kündigt an, ab sofort konsequenter gegen Schwarzfahrer vorzugehen. Fahrkarten-Razzien und mehr Personal sollen helfen, die Zahl von rund 25.000 Ticketlosen zu reduzieren.
Fast 840.000 Menschen nutzen täglich die S-Bahn in München, 25.000 davon sind ohne ein gültiges Ticket unterwegs. S-Bahn Chef Bernhard Weisser geht den Schwarzfahrern nun an den Kragen. Ab sofort sollen härtere Kontrollen die Zahl der ticketlosen Passanten reduzieren, dies verkündete Weisser am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.
„In letzter Zeit ist der Anteil der Schwarzfahrer wieder gestiegen und liegt bei der S-Bahn jetzt bei über drei Prozent“, sagte Weisser. Für die Bahn bedeutet dies erhebliche Verluste. „Nachdem wir in den vergangenen Jahren ständig die Qualität nach oben geschraubt haben, gehen wir jetzt daran, unsere Einnahmen zu erhöhen.“ Vor allem die Menschen mit einem gültigen Ticket sollen den Schwarzfahrern nicht zum Opfer fallen. „Unsere ehrlichen Fahrgäste sollen nicht länger für die schwarzen Schafe zahlen!“
Sogenannte Vollkontrollen und zusätzliches Personal sollen die Schwarzfahrer nun stoppen. Kontrolleure riegeln dabei an Tunnelstationen wie dem Marienplatz oder dem Stachus den kompletten Bahnsteig ab und lassen nur den durch, der ein gültiges Ticket vorlegen kann. S-Bahn-Sprecher Bernd Honerkamp über die drastische Maßnahmen :„Die Zugänge werden gesperrt. An den Ticketentwertern stehen unsere Leute. Jeder – ob er nun ein- oder aussteigen will – muss dann hier seinen Fahrschein zücken.“
Laut Honerkamp sollen die Vollkontrollen „auf jeden Fall einmal im Monat“ stattfinden. Wer kein Ticket hat, muss sofort 40 Euro zahlen – zumindest vorerst. Denn S-Bahn-Chef Bernhard Weisser will auch das Bußgeld für Schwarzfahren deutlich erhöhen. Der Bundesrat hat vergangenen November beschlossen, dass für Schwarzfahren künftig 60 statt wie bisher 40 Euro fällig werden. Demnächst soll diese Gesetzesänderung in Kraft treten.