
Geplante Lichterkette von München nach Berlin verwirrt Behörden
Die geplante Lichterkette in fünf Bundesländern als Zeichen gegen Terror und Gewalt sorgt bei Behörden für Verwirrung. In vielen Städten haben bereits wesentlich mehr Menschen zugesagt, als erwartet. Gleichzeitig besteht die Sorge vor einer Unterwanderung durch rechte Gruppen.
Nach Angaben des aus Baden-Württemberg stammenden Organisators Horst Fallenbeck haben sich rund 200 000 Teilnehmer dazu angemeldet. Er hatte im Internet zu der Friedens-Aktion aufgerufen, bei der sich in möglichst vielen Städten zwischen München und Berlin an diesem Samstag um 19 Uhr Menschen mit Kerzen aufstellen sollen.
Beim Kreisverwaltungsreferat München wurden 1000 Teilnehmer offiziell angemeldet – laut Fallenbeck gibt es für München aber bereits 30 000 Zusagen. „Wir wollen deshalb noch einmal Kontakt mit dem Veranstalter aufnehmen“, sagte ein Sprecher. Bei der Polizei in Leipzig war die Aktion am Freitag dagegen völlig unbekannt. Die Polizei in Nürnberg weiß zwar davon, kennt aber weder Teilnehmerzahl noch den genauen Ort.
Aus Berlin – dort wurden 40 000 Teilnehmer offiziell angemeldet – gab es Berichte, wonach rechte Gruppen die Organisation der Lichterkette an sich gerissen haben sollen. „Ich habe deshalb das Berliner Team ausgetauscht“, sagte Fallenbeck. Auch er könne letztendlich nicht abschätzen, wie viele Menschen am Ende wirklich mitmachten: „Das können 200 000 oder auch nur 20 000 sein.“
(dpa/lby)