
Gefährliche Bakterien in der Wurst - Firma ruft gesamte Ware zurück
Geretsried – Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden Bakterien hat die oberbayerische Fleischwarenfirma Sieber eine Rückrufaktion für ihre gesamte Ware gestartet.
Man sieht sie nicht, und doch können gefährliche Bakterien in Lebensmitteln kranken Menschen und Kindern erheblich zusetzen. Listerien in Wurst eines Unternehmens in Oberbayern haben jetzt zu einer Rückrufaktion der gesamten Ware und Werksschließung geführt.
Nach dem Fund von gesundheitsgefährdenden Bakterien hat die oberbayerische Fleischwarenfirma Sieber eine Rückrufaktion für ihre gesamte Ware gestartet. «In einigen Einzelfällen wurden in Schinken- und Wurstprodukten unseres Unternehmens Listerien gefunden», teilte die in Geretsried nahe Wolfratshausen ansässige Großmetzgerei am Montag mit. Die Produkte seien aus dem Handel genommen worden. «Wir bitten die Verbraucher, die Produkte zu vernichten», heißt es zudem auf der Internetseite der Firma.
Eine Ansteckung mit Listerien kann bei Kleinkindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu Durchfall und Fieber führen. Bei Gesunden verläuft die Listeriose genannte Krankheit hingegen meist harmlos.
Von der Rückrufaktion sind mehr als 200 Produkte von Aufschnitt über Leberkäse und Schinken bis hin zu vegetarischen Erzeugnissen betroffen. Das Unternehmen setzt damit eine Anordnung der Gesundheitsbehörde beim Landratsamt in Bad Tölz vom Freitag um. Die Produktion wurde vorläufig eingestellt. Ein Behördensprecher sagte, Wurstwaren dürften die Firma erst wieder verlassen, wenn ein Konzept zur hygienisch einwandfreien Produktion vorliege.
Ebenfalls am Freitag hatte das Verbraucherschutzministerium in München Verbrauchern davon abgeraten, bis auf weiteres Schinken- und Wurstprodukte der Firma zu essen. Die Ware ist in den Wursttheken von Supermärkten vor allem in Süddeutschland zu haben. Die genauen Vertriebswege würden ermittelt, ergänzte das Ministerium.
Ein Produkt der Firma Sieber trägt die Bezeichnung «Original Bayerisches Wammerl». Das dem Bundesgesundheitsministerium unterstellte Robert-Koch-Institut (RKI) vermutet, dass diese Ware in Zusammenhang mit einem Listeriose-Ausbruch in Süddeutschland von 2012 an bis heute steht. Die Spur führte aber erst jetzt zu der Fleischfirma nach Geretsried, nachdem kurz vor Ostern ein mit Listerien verseuchtes Produkt in Franken gefunden worden war.