GDL: Lokführer protestieren am Alten Botanischen Garten
127 Stunden bestreiken die Lokführer den Bahnverkehr auch in München. Am Donnerstag findet in der Innenstadt eine Kundgebung der GDL statt. Auch die heutigen Verhandlungen brachten keine Einigung.
München – Klein beigeben ist keine Option für die Lokführergewerkschaft GDL um ihren Chef Klaus Weselsky. 127 Stunden, in Worten, einhundertundsiebenundzwanzig Stunden lang will die Lokführergewerkschaft GDL streiken. Das ist Rekord und ein Ende ist auch zunächst nicht in Sicht, da Weselsky ein neues Angebot der Bahn im Laufe des heutigen Tages ablehnte. „Das Angebot ist kein Angebot“, sagte er zu der Offerte der Deutschen Bahn. Bis Sonntag um 9 Uhr fährt also weiter nur jeder zweite Regionalzug und jeder dritte Fernzug. Die Ersatzfahrpläne haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Die Bahnhöfe bleiben bis dahin ebenso leer wie die Zugführerkabinen. Voller werden nur die Straßen, denn viele Pendler steigen auf das Auto um. Voll wird es am Donnerstag allerdings auch am Alten Botanischen Garten. Denn dort treffen sich die Streikenden ab 14 Uhr zu einer Protestkundgebung. Mit dabei ist dann der Vize-Bundesvorsitzende der GDL, Norbert Quitter. Er wird zu den Lokführern sprechen.
Die Argumente der GDL bleiben bestehen: „Obwohl das Zugpersonal nur 15 Prozent der Beschäftigten ausmacht, entfallen auf die Lokführer und Zugbegleiter über 40 Prozent der Überstunden und die Urlaubsrückstände des gesamten Konzerns. Allein die Lokomotivführer schieben 3 Millionen Überstunden vor sich her. Das entspricht rund 1800 Vollzeitstellen.“
Externe Vermittler als Lösung?
Nun schlägt die Bahn eine neue Vorgehensweise zur Schlichtung vor. Mit Hilfe von externen Vermittlern soll ein erneuter Ausstand verhindert werden. Die Bahn setzt dafür auf den einstigen Ministerpräsidenten Brandenburgs, Matthias Platzeck (SPD). Die GDL könne eine eigene Vertrauensperson hinzuziehen.
Vorerst aber ist kein Ende in Sicht. Uwe Böhm, der bayerische Bezirksvorsitzende der GDL, erklärt den Streik in München so: „Unser Protest richtet sich gegen einen Arbeitgeber, der die besonderen Belastungen des Fahrpersonals nicht berücksichtigt und der in der aktuellen Streiksituation seine Mitarbeiter gegen seine Kunden ausspielt.“
Der Streik hält weiter an, zum Leidwesen der Pendler aller Verkehrsmittel.
Welche Rechte Sie im Bahnstreik haben, finden Sie hier.
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