
Farb-Attacke auf Luxuswohnungen im Glockenbachviertel
Im Glockenbachviertel sind schon zum zweiten Mal die selben Neubauten beschädigt worden. Vieles deutet darauf hin, dass Gegner der Luxus-Bauten für die Farbattacke verantwortlich sind.
Für einige scheinen sie genau das perfekte Beispiel dessen zu sein, was den Normalverdiener oder eingefleischten Münchner so richtig an der Wohn- und Bausituation in der Landeshauptstadt aufregt. Während sich immer weniger Menschen eine Wohnung in der Stadt, in der sie auch arbeiten, leisten können, werden zentrale Immobilien luxussaniert oder neu erstellt und zu Mieten oder Kaufpreisen verhökert, die sich nur noch die Reichen leisten können. Immer mehr Menschen müssen ins Umland umziehen, doch auch dort steigen die Mieten immer weiter auf das Niveau der Landeshauptstadt – ein zunehmendes Problem, das immer mehr Menschen aus der Stadt vertreibt und scheinbar auch politisch nicht wirklich gelöst wird. So steht es auch immer wieder zur Diskussion, ob Mietpreisbremsen und Co. überhaupt eine Wirkung zeigen.
Lesen Sie dazu auch:
Studie: München ist für Rentner der teuerste Wohnort
Innerhalb von 10 Jahren: Mieten in München um 51 Prozent gestiegen
Wie es scheint, haben es bestimmte Personen nun auf die Luxus-Appartements in der Fraunhoferstraße im Glockenbachviertel abgesehen. Bereits zum zweiten Mal sind diese beschädigt worden. Einen politischen Hintergrund schließt die Polizei nicht aus und spricht in ihrer Pressemitteilung davon, dass sogar der Staatsschutz ermittelt, weil das Themenfeld der Gentrifizierung (sozioökonomischer Strukturwandel) betroffen sei.

Bereits am Montag (09.05.2016, gegen 02.30 Uhr) beschädigten unbekannte Täter eine Hausfassade in der Fraunhoferstraße mit Farbbeuteln. Durch drei Farbflecken an der Hausfassade entstand ein Schaden von mehreren Hundert Euro.
20-30 Personen starten vermummt Farbattacke
Am Samstag (21.05.2016, gegen 22.40 Uhr) wurden das sich noch im Bau befindliche Gebäude erneutes Ziel von unbekannten Tätern. Eine Gruppe von ca. 20 bis 30 Personen warfen mit Farbe gefüllte Flaschen und Glühbirnen gegen die Außenfassade des Anwesens. Diese zerplatzten beim Aufprall und verteilten die Farbe über die Außenfassade sowie die Fenster.

Eine der Flaschen flog durch eine geöffnete Eingangstür in das Innere des Gebäudes und zerbrach dort. Hier verteilte sich die Farbe im Flur. Ein zum Tatzeitpunkt anwesender 28-jähriger Sicherheitsangestellter, der für die Bewachung des Objektes verantwortlich ist, verständigte unverzüglich den Notruf der Polizei. Noch bevor die alarmierten Polizeibeamten vor Ort waren, flüchteten die Täter an der Isar entlang Richtung Deutsches Museum.

Die Personen waren schwarz bzw. dunkel gekleidet und hatten sich vermutlich durch Sturmhauben oder ähnliches maskiert. Durch die Polizeieinsatzzentrale wurde eine sofortige Fahndung nach den Tätern eingeleitet. Diese verlief ohne Erfolg. An der Hausfassade wurden ca. 30 verschiedenfarbige Farbflecken festgestellt. Der dadurch entstandene Schaden ist bisher noch nicht bekannt.