Ecclestone: Verteidiger beantragen Einstellung des Verfahrens

Im Prozess gegen Formel 1-Boss Bernie Ecclestone haben seine Verteidiger am Dienstagvormittag die Einstellung des Verfahrens beantragt. Zudem boten sie an, dass Ecclestone 25 Millionen Euro als Ausgleich an die BayernLB zahlt. Die Staatsanwaltschaft erklärte, den Antrag prüfen zu müssen, signalisierte zugleich aber, sich mit so einer Lösung anfreunden zu können. Bis wann eine Entscheidung fallen kann, ist noch unklar.

Schmiergeld oder Erpressung?

Die Anklage wirft dem Formel 1-Boss  vor, Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky beim Verkauf der Formel-1-Mehrheit aus dem Besitz der Landesbank vor acht Jahren 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld gezahlt zu haben. Er habe damit Einfluss auf den Besitzer der Formel 1 nehmen und seinen Job an der Spitze sichern wollen. Der 83 Jahre alte Engländer  hat das stets zurückgewiesen und erklärt, sich von Gribkowsky bedroht gefühlt zu haben. Der Prozess läuft seit dem 24. April vor dem Landgericht in München.

Aus Sicht der Anwälte des Formel-1-Bosses haben sich die Vorwürfe bisher nicht erhärten lassen. „Höchst fragwürdig“ sei die strafrechtliche Verantwortung des Briten, erklärten seine Anwälte am Dienstag vor dem Landgericht München. Außerdem sei es ein „extrem belastendes Verfahren“ für den 83-Jährigen, heißt es in der am Dienstagvormittag vorgetragenen schriftlichen Erklärung. Dass  der BayernLB ein Vermögensnachteil durch die Vorgänge rund um den Verkauf der Formel-1-Anteile  entstanden sei, sei „nicht ersichtlich“ so die Verteidiger.

Deadline 8. August

Das Angebot, der BayernLB 25 Millionen Euro Ausgleich zu zahlen, will Ecclestone laut Verteidigung bis zum 8. August aufrecht halten. Bis dahin sollte also eine Entscheidung fallen, ob der Prozess eingestellt wird. Alles hängt nun von den Beratungen der Staatsanwaltschaft ab.

Am Mittwoch soll eigentlich erneut Hauptzeuge Gerhard Gribkowsky als Zeuge vor Gericht erscheinen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist aber noch unklar, ob er wirklich noch kommen muss.

mh

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