Drogen für Sex - Prozess gegen Gerichtspsychiater
Für sexuelle Dienste als Domina soll ein Gerichtspsychiater aus München einer Staatsanwältin Betäubungsmittel verschrieben haben. Ab Dienstag muss er sich wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht verantworten.
München – Ein Münchner Gerichtspsychiater muss wegen einer Affäre mit einer suchtkranken Staatsanwältin selber vor den Kadi. Er soll der tablettenabhängigen Juristin 2010 für sexuelle Dienste als Domina Betäubungsmittel verschrieben und Blankorezepte zur Verfügung gestellt haben. Die Anklage legt ihm sexuellen Missbrauch zur Last. Der Prozess vor dem Münchner Landgericht beginnt am Dienstag.
Der 59-Jährige bestreitet die Vorwürfe. „Ich mache nach wie vor überall meine Gutachten“, sagte er am Freitag am Rande einer Verhandlung vor dem Amtsgericht, das ihn als Sachverständigen beauftragt hatte. Der Amtsrichter sagte, es gelte die Unschuldsvermutung. Der Psychiater war viele Jahre freiberuflich für Straf- und Betreuungsgerichte tätig.
Der Fall war ins Rollen gekommen, als auf dem Schreibtisch der Staatsanwältin ein von ihr gefälschtes Rezept gefunden wurde. Der Tablettenmissbrauch der 43-Jährigen war bekannt, sie war deswegen bereits in stationärer Behandlung. Die Juristin wurde wegen Urkundenfälschung und Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe verurteilt; ein Disziplinarverfahren läuft.
dpa / pm
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