
Dreifachmörder muss zur Causa Haderthauer als Zeuge aussagen
Im Herbst 2014 trat die CSU-Politikerin Christine Haderthauer von ihrem Posten in der Staatskanzlei zurück. Nun steht im Untersuchungsausschuss ein brisanter Zeugenauftritt bevor.
München – Im Untersuchungsausschuss zu den Hintergründen der Haderthauer-Affäre steht am Freitag (9.30 Uhr) eine spektakuläre Zeugenvernehmung an. Der verurteilte Dreifachmörder Roland S. – einer der Schlüsselzeugen – soll im Landtag aussagen.
Roland S. ist seit vielen Jahren in den Bezirkskrankenhäusern Ansbach und Straubing untergebracht. Er war der Hauptkonstrukteur der teuren Luxus-Modellautos, die das Unternehmen „Sapor Modelltechnik“ über Jahre hinweg in alle Welt verkaufte. Mitgesellschafter dort waren nacheinander die spätere Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) und ihr Mann Hubert, heute Landgerichtsarzt in Ingolstadt.
Seit vergangenem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Eheleute Haderthauer, unter anderem wegen Betrugsverdachts. Hintergrund ist eine Anzeige des früheren Geschäftspartners Roger Ponton. Der französische Geschäftsmann warf den Eheleuten vor, ihn um Zehntausende Euro geprellt zu haben. Die CSU-Politikerin musste im Herbst 2014 von ihrem Posten in der Staatskanzlei zurücktreten.
Archivvideo (29.08.2014)
Für Staatskanzleichefin Christine Haderthauer wird die Luft immer dünner. Die SPD Landtagsfraktion hat am Freitag zwei unabhängige Gutachten vorgestellt, die belegen sollen, dass Haderthauer rechtlich gesehen in der Zeit als sie bereits Sozialministerin war auch noch Mitgesellschafterin in der umstrittenen Modellbaufirma Sapor gewesen sein soll.