Demenzkranker Senior geht allein auf Wanderschaft

Die Bundespolizei hat am Donnerstagnachmittag (22. Mai) einen orientierungslosen Mann zu seiner Ehefrau zurückbringen können, der zuvor aus der gemeinsamen Wohnung entwichen war.

Das Senioren-Ehepaar aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wollte das schöne Wetter für einen Ausflug in ein Café nutzen. Noch während sich die Frau für den Spaziergang fertigmachte, verließ der an Alzheimer leidende Ehemann unbemerkt die Wohnung. Wie sich später herausstellte, fuhr der 64-Jährige mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof München und ging dort in die Kantine der Deutschen Bahn.

 

Gegen 14:30 Uhr fiel er dort dem Personal durch ungeordnetes Verhalten auf. Die Mitarbeiter der Kantine machten eine Streife der Bundespolizei auf den Mann aufmerksam. Die Beamten nahmen den Senior auf die Wache. Es bedurfte mehrerer Anläufe, viel Geduld und Einfühlungsvermögen, durch gezieltes Befragen die Telefonnummer des Paares in Erfahrung zu bringen. Daraufhin verständigten die Bundespolizisten die Ehefrau, die ihren Mann bereits bei der örtlichen Polizeiinspektion als vermisst gemeldet hatte. Gegen 15:55 Uhr brachte eine Bundespolizeistreife den 64-Jährigen nach Hause und übergab ihn wohlbehalten an seine Ehefrau.

 

Bereits am 16. und 17. Mai hatten die Münchner Bundespolizisten ähnliche Herausforderungen zu meistern. Sie brachten einen 77-Jährigen und eine 83-Jährige zurück zu deren Verwandten, nachdem sich die Senioren im S-Bahnbereich verlaufen hatten und auf die Streifen einen dementen Eindruck machten.

 


Die Bundespolizeiinspektion München weist darauf hin:

 


Angehörige können die Zuordnung von Verwandten, die an Demenz leiden, vereinfachen, indem sie eine Telefonnummer in die Kleidung einnähen. Hilfreich ist auch ein entsprechender Hinweis auf einem Halskettenanhänger  oder auf einem Armband.

Auf die Angabe der Adresse sollte hingegen verzichtet werden, damit Straftäter die Hilflosigkeit der Person nicht ausnutzen können.

 

Es empfiehlt sich zudem, mehrere aktuelle Fotos der erkrankten Person bereitzuhalten. Angehörige sollten sich darüber hinaus stets die Art und Farbe der aktuellen Bekleidung merken.

 


Weitere wertvolle Tipps und Informationen für Angehörige von demenziell erkrankten Menschen finden Sie unter:

http://www.bmg.bund.de/pflege/demenz/hilfe-fuer-angehoerige.html

 

 

jn / Polizei

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