
Debatte um Lehrplan: Ist Religionsunterricht noch zeitgemäß?
Immer mehr Menschen im Freistaat sind gegen den weiteren Erhalt des Religionsunterrichts im Lehrplan. Hingegen spricht sich Bayerns Bildungsminister Ludwig Spaenle für die weitere Einbindung von Religion in Bayerns Schulen aus.
Anders als ein Viertel der Bayern hat sich Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) für den Erhalt des Religionsunterrichts an Schulen im Freistaat ausgesprochen. Die Bayerische Verfassung habe ganz bewusst die Ehrfurcht vor Gott und der Würde des Menschen zu einem unumstößlichen Bildungsziel erklärt, sagte Spaenle der Deutschen Presse-Agentur. Dies würden Schulen mit den Kirchen im konfessionellen Religionsunterricht umsetzen. „Daran werden wir in unserem christlich-geprägten Bayern festhalten.“
Die evangelische Landeskirche hatte vergangene Woche Zahlen einer Emnid-Umfrage veröffentlicht, wonach jeder Vierte in Bayern Religionsunterricht an Schulen ablehnt. Weitere Ergebnisse der Befragung will die Landeskirche am Mittwochmorgen in München vorstellen. Die Zahlen sollen Erkenntnisse für einen zukunftsorientierten Religionsunterricht liefern.
Neben Spaenle sprach sich auch der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) für Religionsunterricht aus. Dieser habe eine lange Tradition im Freistaat, sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Wichtig sei, dass sich die gelehrten Überzeugungen mit denen der Kirchen deckten. Fleischmann plädierte auch für einen islamischen und jüdischen Religionsunterricht. Die Vielfalt des Glaubens müsse auch an den Schulen im Freistaat abgebildet werden.
dpa/as