
Body-Cams: Münchner Polizei testet mobile Körperkameras
München – Schon seit einem halben Jahr werden von der Münchner Polizei die sogenannten Body-Cams erprobt. Jetzt wird Bilanz gezogen.
Seit 19. Februar dieses Jahres testet die Münchner Bundespolizei am Hauptbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt die Verwendung von mobilen Körperkameras. In dieser Erprobung, die noch ein weiteres halbes Jahr andauern soll, wird vor allem Wert auf die Akzeptanz der Body-Cams von Bundespolizeibeamtinnen und -beamten sowie der Öffentlichkeit gelegt. Außerdem soll geprüft werden, ob sich gewaltbereite Personen abschrecken lassen und ob Einsatzkräfte geschützt werden. Dabei werden zwei unterschiedliche Systeme, nämlich Brust- und Schulterkameras, erprobt.

In dieser Testphase stellte sich heraus, dass ein Teil der Bevölkerung die Body-Cams überhaupt nicht wahrnimmt. Bei Standardmaßnahmen wurde aber teilweise eine Abschreckung festgestellt, nachdem man auf die Kameraaufzeichnung aufmerksam gemacht hatte. Für einzelne, sehr gewaltbereite Störer schien die Body-Cam überhaupt keine Wirkung zu zeigen. Ein Problem stellte sich vor allem bei alkoholisierten Störern heraus. Hier wären vor allem die verbalen Beleidigungen und Bedrohungen von Bedeutung, Ton wird aber von den Body-Cams nicht aufgenommen. Daher fehle dieser dann auch für eine spätere Beweisführung in Ermittlungsverfahren.
Bisher wurden die Körperkameras 125 Mal getragen. Dabei kam es zu 21 Aufnahmen. 17 davon wurden wieder gelöscht. Bei vier Situationen wurden die bewegten Bilder gesichert und für strafrechtliche Ermittlungen verwandt.
Sowohl die Beamten selbst, als auch die Öffentlichkeit schienen den Einsatz der Körperkameras allerdings zu akzeptieren. So wird die Ausstattung von Streifenbeamten mit mobilen Körperkameras, insbesondere aus Eigensicherungsgründen, als positiv bewertet. Daher werden die Body-Cams insgesamt durchaus für sinnvoll gehalten.
Polizei/jl