
Biber in Bayern - ein wichtiger Umweltfaktor, doch nicht Jedermanns Freund
Der Biber – selbst an der Münchner Museumsinsel hat er sich angesiedelt. Der fleißige Dammbauer ist wichtig für die Umwelt, doch nicht jeder ist ihm wohl gesonnen.
Man sieht sie an zahlreichen bayerischen Gewässern: Verbissspuren, Dammbauten und umgenagte Bäume. Dies sind Beweise dafür, dass der Biber wieder heimisch geworden ist. 1966 wurde er von Tierschützern des Bund Naturschutz Bayern e.V. wieder eingeführt, nachdem er seit 1867 ausgestorben war. Der Bund Naturschutz schätzt, dass es mittlerweile rund 17.000 bayerische Biber in ungefähr 3.000 Revieren gibt.

Biber haben vielfältige positive Effekte. Sie schaffen eine ökologisch aufgewertete, abwechslungsreiche Bachstrecke, denn sie bringen begradigte Flüsse wieder dazu, sich zu schlängeln. So gestalten sich Flussauen, die einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten, wie zum Beispiel den Schwarzstorch, den Fischotter und Libellenarten darstellen. Dies hilft auch, um das Hochwasser zurückzuhalten und trägt zur Grundwasserneubildung bei.
Der Biber ist wegen seiner positiven Auswirkungen streng geschützt. Er kann aber auch viele Menschen erzürnen, wenn er zum Beispiel kurzerhand Bäche umleitet und somit Felder flutet. Manchmal unterhölt er auch bestimmte Flächen für den Bau seiner Biberburg. Natürlich ist es verboten ihm nachzustellen, ihn zu töten oder ihn zu verletzen. Aber auch während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderzeit ist es verboten, ihn erheblich zu stören oder seine Dämme und Burgen zu beschädigen. Wer dies nicht berücksichtigt, kann mit einer Geldbuße von bis zu 50 000 Euro oder mit Freiheitsentzug von bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Sollte sich jemand von einem Biber gestört fühlen, wird also geraten, nicht selbst zu handeln, sondern sich an die Naturschützer zu wenden. Der Bayerische Naturschutzfonds und das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, haben dafür das landesweite Projekt „Biberberatung“ ins Leben gerufen.