
"Ausländer unerwünscht" - Immobilienscout reagiert auf Inserat aus München
In München hat ein bisher Unbekannter mit einem rassistischen und diskriminierenden Inserat bei Immobilienscout24 für Entsetzen gesorgt. Bei ihm sind scheinbar weder Hartz-IV-Empfänger, noch Rentner oder Ausländer erwünscht.
-Attraktive und gehobene 3-Zimmer Wohnung, Erstbezug (Neubau 2016)
-Wohnung im Obergeschoss mit großzügiger Loggia
-Gehobene und stilvolle Details und ausgewählte MaterialienBevor Sie weiterlesen und damit ich nicht zu viele Anfragen erhalte, werden folgende Interessenten NICHT berücksichtigt: Hartz-IV-Empfänger, Rentner, Ausländer (Afrikaner sowieso nicht)
So formulierte ein bisher Unbekannter sein Inserat bei Immobilienscout24 und sorgte damit für Empörung im Internet. Mehrere User hatten über Facebook die Anzeige geteilt und sich über den diskriminierenden, beleidigenden und geschmacklosen Verfasser geärgert. Wenig später verschwand das Inserat aus dem Netz.

Immobilienscout24 teilte auf Anfrage mit, dass das Inserat am 01.06.2016 nur kurze Zeit online gewesen sei und entfernt wurde, nachdem es von Usern gemeldet wurde. Als Online-Marktplatz fungiere man als Schnittstelle zwischen Anbietern und Nachfragern und könne aufgrund der enormen Anzahl von monatlich rund 510.000 verschiedenen Immobilienangeboten die Inserate nicht vor deren Einstellung einzeln überprüfen.
Auch der Gesetzgeber habe das erkannt, so eine Pressesprecherin weiter. Onlinemarktplätze wie Immobilienscout24 seien deshalb auch von Prüfungspflichten im Hinblick auf fremde Inhalte freigestellt. Für den Inhalt der Angebote seien nach den maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen die Kunden selbst verantwortlich, was sich so auch in den AGB wiederspiegele.
