In Oberau bei Garmisch-Partenkirchen ist eine professionelle Marihuana-Aufzuchtanlage entdeckt worden. Es wurden etliche Pflanzen sichergestellt.
Garmisch-Partenkirchen / München – Vergangene Woche durchsuchten Beamte der Kriminalpolizeistation Garmisch-Partenkirchen ein freistehendes Einfamilienhaus in Oberau. Es bestand der Verdacht, dass ein Bewohner Cannabispflanzen anbauen würde.
Dieser Verdacht bestätigte sich dann auf eindrucksvolle Art und Weise. In einer großen und professionell ausgebauten Aufzuchtanlage, die sich über den gesamten 1. Stock des Anwesen erstreckte, fanden die Polizisten eine Vielzahl von Pflanzen vor.
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Die verständigte Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER – Südbayern) des Bayerischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes München übernahm daraufhin die weiteren Ermittlungen. Der 52-jährige Tatverdächtige, der den Beamten auch bereitwillig die Anlage zeigte, wurde vorläufig festgenommen.
Er machte nach Rücksprache mit einem Anwalt von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Gegen ihn erließ das AG München auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II Haftbefehl.
Die Größe der Anlage machte es notwendig, das Wohnanwesen zu versiegeln und mit Unterstützung der Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes am 06.10.14 mit der Sicherstellung der gesamten Utensilien und der Pflanzen zu beginnen. Die gesamten polizeilichen Maßnahmen vor Ort dauerten mehr als zwei Tage.
Für die Aufzucht der Pflanzen wurden neben einem komplexen Belüftungssystems, das u.a. durch das Treppenhaus verlief, auch 15 Hochleistungslampen mit 400 – 600 Watt Leistung verwendet.
Insgesamt wurden 245 Marihuanapflanzen (ca. 1,5 m Höhe) sichergestellt, die nach einer ersten Einschätzung von Sachverständigen etwa zwölf bis siebzehn KilogrammMarihuana pro Ernte ergeben hätten. Eine derartige Ernte wäre dreimal im Jahr möglich gewesen. Bei der nun von Polizisten durchgeführten Sicherstellung ergab sich ein Gesamtgewicht der Pflanzen von mehr als 70 kg.
Außerdem fanden die Ermittler neben einer Vielzahl von Eimern, Tüten, Einweggläsern und Plastikdosen mit Marihuana auch noch 800 g frisch geerntetes Rauschgift und 6000 € Bargeld.
Die weiteren Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft München II und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Südbayern geführt.