Der Schusswaffengebrauch eines Polizisten hat einen 33-Jährigen mutmaßlichen Dealer in Burghausen sein Leben gekostet. Nun wurde der verantworliche Polizist vom Dienst suspendiert. Die Ermittlungen dauern an.
Wie berichtet ist am vergangenen Freitag (25.7.2014) ein mutmaßlicher Dealer bei einem Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Ein Polizist hatte auf ihn geschossen, als er vor einer Festnahme fliehen wollte. Nun ist der verantwortliche Beamte vom Dienst suspendiert worden. „Diese beamtenrechtliche Verfügung stellt keine Vorverurteilung dar und ist auch keine disziplinarrechtliche Maßnahme“, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in einer Pressemitteilung mitteilt.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein hatte am 28.07.2014 gegen den verantwortlichen Polizeibeamten ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. „Weitere dienstrechtliche Schritte neben der derzeitigen Suspendierung orientieren sich an den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft“, so die Pressestelle.
Bereits einen Tag später gab es einen ersten Protestmarsch, der vor der Polizeidienststelle in Burghausen startete. Knapp 50 Personen kritisierten dabei das Vorgehen der Polizei. Laut einer ersten Pressemitteilung habe der Polizist zuerst einen Warnschuss abgegeben und dann dem Flüchtenden Verdächtigen in die Beine schießen wollen. Er traf den 33-Jährigen jedoch am Hinterkopf. Mehrer Medien berichten, dass es keinerlei Hinweise darauf gebe, dass die Polizisten in Gefahr gewesen seien.
An einer Aufklärung des Falles besteht großes Interesse. Laut informationen der Süddeutschen Zeitung, haben Zeugen beklagt, dass die Beamten nicht versucht hätten erste Hilfe zu leisten. Beide beteiligten Zivilfahnder standen laut einer Polizeimeldung unter Schock. Ob der Schusswaffengebrauch des Polizisten gerechtfertigt war, steht unter starkem Zweifel.
pm