Mo, 04.01.2016 , 10:15 Uhr

Münchner Terrorwarnungen - Puzzlespiel für die Ermittler

Hinweise aus dem Irak, aus den USA, aus Frankreich. Sie haben sich am Ende verdichtet zum Terroralarm in München. Unterschiedliche Informationen, deren Gehalt oft unklar ist – ein Puzzlespiel.

 

Terroralarm. Dieses Mal trifft es München. Mehrere Hinweise haben sich verdichtet – ehe die Polizei an Silvester öffentlich warnt und Hauptbahnhof sowie Pasinger Bahnhof sperrt.

 

Wie real die Terrorpläne waren, wo und wer die mutmaßlichen Attentäter sind, ob es sie überhaupt gibt: Die Polizei fahndet unter Hochdruck. „Wir gehen den Hinweisen, die zu den Terrorwarnungen geführt haben, zusammen mit der Polizei nach“, sagt der Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft, Peter Preuß, am Sonntag.

 

Schon am Tag vor Weihnachten bekommen die Behörden Hinweise auf einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund in München. Medien berichten von einem Mann im Irak, der von Attentatsplänen auf den Nahverkehr spricht. Einen frühen Hinweis soll es zudem ein paar Tage vor dem Jahreswechsel aus den USA gegeben haben.

 

Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä sagte am Neujahrstag, nur nach dem ersten Hinweis, der sich nicht konkret auf die Silvesternacht bezog, wäre es vermutlich nicht zu dem Alarm gekommen. Wenn Informationen aus verschiedenen Quellen kommen, sei das aber ernsthafter als nur aus einer Quelle.

 

Die Puzzleteile zusammengesetzt könnte es etwa so gewesen sein: Am 23. Dezember erscheint – so berichten Südwestrundfunk (SWR) und Bayerischer Rundfunk (BR) – ein Iraker auf einem Polizeirevier in Karlsruhe. Er gibt an, sein im Irak lebender Bruder kenne Attentäter. Spezialisten nehmen Kontakt zu dem Bruder auf, der als Anschlagsziel den Münchner Nahverkehr und als Zeitpunkt die Tage um Dreikönigs am 6. Januar nennt – sowie arabische „Allerweltsnamen“ von sieben Männern, die schon in München seien. Durchsuchungen zweier Wohnungen am 30. Dezember in einem Apartmenthotel, das zu den Beschreibungen des Irakers gepasst habe, erbringen laut SWR und BR nichts.

 

Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt wiederum aufgrund gemeinsamer Informationen mit WDR und NDR, in einem ersten Hinweis vor Weihnachten seien bereits die zwei Bahnhöfe genannt worden, nicht aber Namen von möglichen Attentätern. Seitdem habe die Sonderkommission „Januar“ auf Hochtouren ermittelt.

 

Laut SWR und BR gab es hingegen bei dem Hinweis Namen – arabische „Allerweltsnamen“ wie hierzulande Müller und Huber. Aber wiederum nicht unbedingt dieselben, die der Münchner Polizei zuletzt vorlagen. „Es sind konkrete Personennamen übermittelt worden. Dem wird jetzt nachgegangen. Insgesamt sind diese Personen in Bayern nicht bekannt“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an Neujahr.

 

Die konkrete Warnung soll an Silvester vom französischen Geheimdienst gekommen sein. Sie enthielt ein mögliches Szenario wie in Paris, wo im November Attentäter mit Maschinenpistolen und Sprengstoff an verschienenen Orten zuschlugen und 130 Menschen töteten.

 

„Seit den Anschlägen von Paris erreichen uns vermehrt Hinweise“, sagte kürzlich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Die Drähte laufen im wegen der islamistischen Bedrohung eingerichteten Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) zusammen. Experten gleichen dort Informationen ab und koordinieren mögliche Reaktionen.

 

 

Immer wieder stehen die Behörden dabei vor einer schwierigen Entscheidung: Sie wollen keine Panik schüren, dürfen aber Gefahren nicht unterschätzen. „Wir werden in jedem Einzelfall wieder so eine Abwägung treffen müssen“, sagt Herrmann. Es gebe jeden Tag auch Hinweise von Leuten, die sich wichtig machen wollten.

 

Trittbrettfahrer – mindestens drei gab es nach dem Terroralarm in München schon. Am Samstagabend wurde in Mammendorf bei München ein Zug gestoppt und durchsucht. Ein Mann hatte mit einer Bombe gedroht – er kann mit harten Konsequenzen rechnen. Polizeipräsident Andrä hat klargestellt, dass sich die Polizei das nicht gefallen lasse. „Die bekommen von uns eine intensive Behandlung.“

 

 

Von Sabine Dobel, dpa

München Terror

Das könnte Dich auch interessieren

24.07.2024 #werwirdwiesn 2024 bei #wirsindwiesn - Corinna Binzer macht's 16.09.2024 Tierisch München: Jack Russel Terrier Wanda und Europäisch Kurzhaar Katze Lucy suchen ein Zuhause mit großem Herz Er ist eine feste Institution in München. Egal ob Haustiere, Wildtiere oder Bauernhoftiere viele von ihnen finden ein Zuhause im Tierschutzverein München. Alle von Ihnen werden liebevoll umsorgt und bereit für die Zukunft in einem neuen Zuhause gemacht. Einige von Ihnen haben das ein oder andere Mitbringsl und brauchen deshalb eine intensivere Pflege als andere. 26.07.2024 SEO: Wie sich Münchner Unternehmen von der Konkurrenz abheben In der digitalen Welt ist Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Unternehmen entscheidend. Gerade in München, einer Stadt voller dynamischer Akteure, kann eine durchdachte SEO-Strategie den entscheidenden Wettbewerbsvorsprung bringen. Durch gezielte Maßnahmen lässt sich nicht nur die Sichtbarkeit im Netz steigern, sondern auch die Ansprache potenzieller Kunden optimieren. Die Relevanz von SEO für lokale Unternehmen ist unverkennbar und 24.06.2024 Wir sprechen mit den Tierfreunden Brucker Land über ihren Heimtiertag und stellen Kaninchen vor Die Tierschützerinnen und Tierschützer am Überacker arbeiten alle ehrenamtlich und mit viel Engagement. Für ihre Schützlinge stehen die Tierfreunde täglich parat. Sie pflegen, versorgen und päppeln Katzen, Kaninchen, Meerschweine, Vögel und Mäuse auf. Aktuell hat der kleine Tierschutzverein einen Aufnahme Stopp, denn das kleine Quartier am Überacker platzt aus allen Nähten. Wir wollen dabei helfen,