Do., 12.03.2015 , 16:56 Uhr

München: SPD dringt auf Einwanderungsgesetz

Das Berliner Koalitionsklima ist angespannt. Doch vor einem Gespräch der SPD-Fraktionsvorsitzenden mit CSU-Chef Seehofer will niemand offenen Streit.

 

Die SPD will ein Einwanderungsgesetz für Deutschland weiter vorantreiben – ungeachtet des Widerstands in beträchtlichen Teilen der Union. Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann begründete das am Donnerstag in München mit der bevorstehenden Pensionierungswelle: „Wir werden sechs bis sieben Millionen Fachkräfte verlieren“, sagte er mit Blick auf das bevorstehende Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge 1954 bis 1964.

 

 

Die Qualifizierung junger Menschen und eine stärkere Erwerbstätigkeit von Frauen könnten diesen Mangel nicht ausgleichen. „Wir brauchen qualifizierte Einwanderung“, forderte Oppermann. „Wir wollen nicht, dass Deutschland ein schrumpfendes Land wird.“ Gerade das Handwerk tue sich sehr schwer, Nachwuchs zu finden.

 

Allein in Bayern fehlten bis 2030 rund 650 000 Fachkräfte, sagte Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher. „Kein anderes Bundesland würde von einem Einwanderungsgesetz so sehr profitieren wie Bayern.“

 

 

In München trafen sich die Fraktionsvorsitzenden der SPD aus Bund, Ländern und Europaparlament. CSU-Chef Horst Seehofer nahm als Gast teil. Sowohl Oppermann als auch Seehofer beteuerten trotz der aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Union und SPD, es gebe keine Koalitionskrise. „Ich kann eine Krise nicht erkennen“, sagte Oppermann. „Was für andere Spannungen sind, Belastungen, Erschütterungen, sind für uns normale Diskussionen“, erklärte Seehofer. „Wir hatten noch keine Handgreiflichkeiten.“ In der CSU-Vorstandssitzung am Montag hatte Seehofer die Stimmung in der Koalition noch als „angespannt“ bezeichnet.

 

rg / dpa

Ausländer Bayern Flüchtling Gesetz Integration Wirtschaft

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 26.02.2025 Ausbildungsstelle Mediengestalter/-in Bild & Ton (m/w/d) 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 24.07.2024 #werwirdwiesn 2024 bei #wirsindwiesn - Corinna Binzer macht's