Das war so wohl nicht geplant; ein 57-jähriger Münchner musste am gestrigen Dienstag von der Polizei aus seinen wohl selbst angelegten Handfesseln befreit werden. Dabei trug er nur Unterwäsche und Damenstiefel.
Am Dienstagabend, 12.08.2014 alarmierte ein Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Schwabing die Polizei, da er sich um einen Nachbarn Sorgen machte. Dieser würde nicht auf Klingeln öffnen, die Zeitungen der letzten drei Tage lägen vor seiner Türe, in der Wohnung brenne Licht und man könne durch den Briefkastenschlitz ein leises, wirres Gerede hören.
Beamte der Polizeiinspektion 13 (Schwabing) öffneten die Wohnungstür und fanden den Bewohner, einen 57-jährigen Münchner, in der Küche auf. Er lag auf dem Boden, hatte Unterwäsche und Damenstiefel an und war mit einer Handfessel gefesselt. Die Handfessel konnte mit einem Schlüssel, der sich in der Wohnung befand, geöffnet werden.
Die ersten Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf eine Straftat. Es wird momentan von einem autoerotischen Unfall ausgegangen – was sich hinter diesem Fachbegriff verbirgt, kann sich wohl jeder vorstellen. Diese kecke Spielerei führte dann dazu, dass der Münchner bereits seit über drei Tagen gefesselt in seiner Wohnung liegen musste. Aufgrund von Verletzungen, die wahrscheinlich durch das lange Liegen verursacht worden sind und seinem geschwächten Zustand, wurde er zur Behandlung in ein Münchner Krankenhaus gebracht.
In der Wohnung wurden mehrere Hand- und Fußfessel-Utensilien gefunden.
Der Mann konnte froh sein, dass die Nachbarn auf den Zustand aufmerksam geworden waren und die Polizei verständigten – sonst läge der Arme wohl noch heute leicht bekleidet und gefesselt in seiner Wohnung.
jn / polizei