Mi., 13.09.2017 , 17:00 Uhr

Mordprozess gegen Stalker beginnt wegen Hungerstreik mit Verspätung

Ein Mordprozess gegen einen Stalker startet mit Verspätung – der Angeklagte ist in den Hungerstreik getreten. Er fühlt sich vom Gericht ungerecht behandelt.

 

Ein Stalker tritt in Hungerstreik – der Mordprozess gegen ihn beginnt deshalb am Mittwoch mit mehrstündiger Verspätung. Der Angeklagte nimmt seit dem 17. August keine feste Nahrung mehr zu sich und leidet dadurch unter Kreislaufproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Deshalb hatte sich der 46-Jährige selbst für verhandlungsunfähig erklärt. Nachdem Ärzte jedoch bescheinigten, dass er dem Prozess folgen könne, verlas der Staatsanwalt vor dem Landgericht München I gegen Mittag die Anklage.

 

Demnach wollte der Architekt das Ende seiner Beziehung zu einer Frau, mit der er ein Jahr lang zusammen war, nicht hinnehmen. Jahrelang stellte er ihr nach, weshalb die Ex-Partnerin mehrere Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz erwirkte. Im Jahr 2014 verurteilte ihn das Amtsgericht München wegen Nachstellung zu einer Geldstrafe. Dennoch soll der Angeklagte die Frau weiterhin bedrängt haben.

 

Zwei Tage vor einer erneuten Gerichtsverhandlung wegen Stalkings im August 2016 soll er die Frau im Hauseingang eines Münchner Wohnhauses mit einem Messer erstochen haben. Das Opfer erlitt mindestens 18 Stiche in den Oberkörper und verblutete. Der Angeklagte floh und wurde nach drei Monaten in Spanien gefasst. Im November 2016 wurde er nach Deutschland ausgeliefert.

 

 

Zu Prozessbeginn wollte sich der 46-Jährige weder zu seiner Person noch zu den Tatvorwürfen äußern. Er erklärte den Richtern, dass er sich dem Verfahren «verweigere», weil ihn das Gericht um «die Möglichkeit einer reellen Verteidigung» gebracht habe. So habe er nicht auf seinen Computer zugreifen dürfen. Außerdem habe man seinem Wunsch nach einem neuen Pflichtverteidiger nicht entsprochen. Zu seinem Protest gehöre auch der Hungerstreik.

 

dpa

Giesing Mord Mörder München münchen.tv Stalker

Das könnte Dich auch interessieren

24.07.2024 #werwirdwiesn 2024 bei #wirsindwiesn - Corinna Binzer macht's 14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 07.04.2025 Jobchancen in München: Digitalisierung und Jooble-Insights zum Arbeitsmarkt Wir leben in einer Zeit, in der sich der Arbeitsmarkt stark verändert und flexible Arbeitsmuster wie Remote-Stellen zur Norm werden. In diesem Artikel erzähle ich Ihnen, wie moderne Technologien den Prozess der Jobsuche beeinflussen, welche Branchen das größte Wachstumspotenzial haben und welche Rolle Plattformen wie Jooble dabei spielen. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie man 31.03.2025 Ein neues Zuhause für die Fellnasen aus Starnberg