Die Schlussphase des NSU-Prozesses beginnt. Ab Mittwoch beginnen die Plädoyers. Angefangen wird mit der Staatsanwaltschaft, hier wird mit rund 22 Stunden gerechnet.
Mehr als vier Jahre nach Beginn des NSU-Prozesses sollen an diesem Mittwoch die Plädoyers in dem Mammutverfahren beginnen. Das hat das Oberlandesgericht München am Dienstag bekanntgegeben. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte am Morgen erklärt, dass als erste Partei die Bundesanwaltschaft plädieren soll. Bundesanwalt Herbert Diemer hatte mitgeteilt, er sei bereit. Das Plädoyer der Anklage werde schätzungsweise 22 Stunden dauern.
Götzl sagte, nach der Bundesanwaltschaft erhielten die Nebenkläger das Wort für ihre Plädoyers, anschließend die Verteidiger. Das werde voraussichtlich aber erst nach der Sommerpause passieren. Letzter bisher geplanter Verhandlungstag davor ist der 1. August. Im August sind in Bayern Schulferien.
Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe lebte fast 14 Jahre mit den Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit zehn Menschen ermordet haben, neun aus rassistischen Motiven. Zschäpe ist als drittes und einzig überlebendes Mitglied des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ wegen Mittäterschaft an allen Verbrechen angeklagt.
Dem NSU werden zehn Morde zur Last gelegt. Die Hauptangeklagte Zschäpe steht in einem Mammutprozess seit Jahren vor Gericht. Jetzt geht es in die Schlussphase.
Schätzungsweise hat der gesamte Prozess rund 55.950.000€ gekostet.
dpa/ad