Bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag wurde die AfD mit 20,8 Prozent zweitstärkste Partei – und zog damit in den Landtag ein. Für die Präsidentin der Israelititschen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ist das ein Drama.
Der Erfolg der AfD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern zeigt nach Ansicht von Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, das Versagen der demokratischen Parteien im Kampf gegen Rechts. «Dass eine rechtsextreme Partei, die unverblümt widerlich gegen Minderheiten hetzt und mobilisiert, in unserem Land ungebremst aufsteigen kann, ist ein wahrgewordener Alptraum», sagte die ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden am Montag in München.
Video: Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz war die AfD bei den Landtagswahlen 2016 erfolgreich.
«Die AfD ist eine offen rechtsextreme Partei», betonte Knobloch. «Es ist ein Armutszeugnis, dass eine Partei, in der Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie, Geschichtsklitterei, Verschwörungstheorien und Asozialität als Denk- und Argumentationsmuster zur Grundlage des Wirkens gemacht werden, in Deutschland zu derart starkem gesellschaftlichen und politischen Einfluss gelangt.» Gemeinsam mit anderen rechtsextremen Parteien und neonazistischen Gruppierungen sei die Bewegung in der Lage, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu destabilisieren.
Die AfD hatte bei der Landtagswahl am Sonntag aus dem Stand 20,8 Prozent erreicht und ist nun hinter der SPD und vor der CDU zweitstärkste Kraft im Land.
In Bayern wäre das Wahlergebnis der AfD Stand März 2016 noch einstellig.