Do., 16.10.2014 , 11:28 Uhr

Kinderarzt wegen schweren Kindesmissbrauchs verhaftet

München / Augsburg / Hannover  – In Augsburg ist ein Kinderarzt wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verhaftet worden. Der 39-Jährige soll sich zwischen Juni 2012 und August 2014 in München, Augsburg und Hannover an Jungen vergangenen haben.

 

„In allen Fällen näherte sich der mutmaßliche Täter Buben im Alter von vier bis sieben Jahren und überredete diese, sich zu entkleiden. Anschließend nahm er sexuelle Handlungen sowohl an den Kindern als auch an sich selbst vor“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Augsburg mit. Der ehemalige Kinderarzt sitzt nun in Untersuchungshaft.

 

Scheinbar mehrere Fälle von Kindesmissbrauch

 

Laut Augsburger Allgemeinen werden dem Mediziner mehrere Vorfälle zur Last gelegt. Sie sollen sich im Juni 2012 in München, im Juli und August 2014 in Augsburg und im August 2014 im Bereich Hannover zugetragen haben, heißt auf deren Internetseite. Von der Staatsanwaltschaft werde außerdem geprüft, ob es möglicherweise noch weitere Opfer geben könnte.

 

Gemeinsame Ermittlungen, Mobilfunkdaten und DNA-Spuren führten zu dem Verdächtigen
Zu der Festnahme kam es vermutlich durch gemeinsame Ermittlungen der Behörden in München, Augsburg und Hannover. Auch Profiler seien aus München eingesetzt worden. Auswertungen von Mobilfunkdaten und DNA-Spuren brachten die Beamten scheinbar auf die Spur des Mannes. Die Ermittlungen dauern an.

 

Polizeibericht: 

 

Ein 39-jähriger Kinderarzt wurde am Dienstag, 14.10.2014, gegen 18.00 Uhr, von Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg in seiner Wohnung in Augsburg festgenommen.

 

Der Arzt steht im dringenden Tatverdacht des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. Soweit bislang bekannt, werden dem Beschuldigten mehrere Vorfälle zur Last gelegt, die sich u. a. im Juni 2012 in München, im Juli und August 2014 in Augsburg und im August 2014 im Bereich Hannover zugetragen haben. In allen Fällen näherte sich der mutmaßliche Täter Buben im Alter von 4 – 7 Jahren und überredete diese, sich zu entkleiden. Anschließend nahm er sexuelle Handlungen sowohl an den Kindern, als auch an sich selbst vor.

 

Aufgrund dieser Sachverhalte wurde durch die Staatsanwaltschaft Augsburg ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten beim Amtsgericht Augsburg erwirkt, der nun vollzogen wurde. Der Beschuldigte wurde in seiner Wohnung im Stadtgebiet Augsburg angetroffen und konnte widerstandslos festgenommen werden.

 

Der Tatverdächtige hatte sowohl in Augsburg, als auch in Hannover Arbeitstellen bzw. Wohnorte. Die von ihm genutzten Räumlichkeiten wurden von der Polizei durchsucht und Beweismittel sichergestellt, die mit den Taten in Zusammenhang stehen könnten. Der Tatverdächtige selbst macht zu den Vorwürfen derzeit keine Angaben. Er wurde zwischenzeitlich dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befindet sich in Untersuchungshaft.

 

Die Festnahme des 39-Jährigen ist ein gemeinsamer Erfolg akribischer Ermittlungsarbeit der Ermittlungsbehörden in Hannover, München und Augsburg, sowie der Operativen Fallanalyse (Profiler) aus München.

 

Zudem wurde eine DNA-Spurenuntersuchung durchgeführt, die einen Treffer ergab. Außerdem wird intensiv geprüft, ob der Tatverdächtige für weitere Fälle dieser Art in Frage kommt. Die Ermittlungen zum Gesamtsachverhalt dauern noch an.

 

Insbesondere die Auswertungen von Spuren bzw. der bei den Durchsuchungen aufgefundenen Beweismittel, wird noch eine unbestimmte Zeit in Anspruch nehmen.

dpa / pm / Polizei

 

Bild: Symbolfoto

Augsburg Kinderarzt Kindesmissbrauch muenchen

Das könnte Dich auch interessieren

24.07.2024 #werwirdwiesn 2024 bei #wirsindwiesn - Corinna Binzer macht's 26.02.2025 Ausbildungsstelle Mediengestalter/-in Bild & Ton (m/w/d) 14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem