Mi., 28.09.2016 , 11:17 Uhr

Kein Ende von Hausarzt-Mangel auf dem Land in Sicht

München – Auf dem Land wird es immer weniger Hausärzte geben. Nur zehn Prozent der angehenden Mediziner wählten heute eine Weiterbildung, die in eine hausärztliche Tätigkeit mündet, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag im Gesundheitsausschuss des Landtags.

 

„Dies wird den künftigen Bedarf nicht decken.“ Und aktuell seien im Freistaat mehr als 30 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt. Auch wenn Bayern heute überall sehr gut mit Haus- und Fachärzten versorgt sei, stehe man vor großen Herausforderungen.

 

Huml verwies auf bereits bestehende Förderprogramme, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern, darunter Stipendien für angehende Hausärzte oder eine finanzielle Förderung von Ärzten, die sich auf dem Land niederlassen. Zugleich bekräftigte sie ihren Willen zu einer Reform des Medizinstudiums. So plädiert Huml für eine «Landarztquote»: Ein kleiner Teil der Studienplätze soll für Bewerber reserviert werden, die sich verpflichten, später als Hausarzt in unterversorgte Gebiete zu gehen.

 

Wie groß die Herausforderung ist, räumt auch die Opposition ein. Man könne niemanden zwingen, sich im ländlichen Raum niederzulassen, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Kathrin Sonnenholzner. Ein Mangel an Hausärzten sei weiter absehbar, sagte Karl Vetter von den Freien Wählern.

 

(dpa/lby)

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