Fr., 18.12.2015 , 15:02 Uhr

Kardinal Marx sieht keine Gefahr der Islamisierung in Europa

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht keine Gefahr der Islamisierung Europas. Zugleich erwartet er eine zeitnahe Entscheidung von Papst Franzsikus zu den Ergebnissen der Bischofssynode über Familie und Sexualität.

 

 

Zwar müssten die Sorgen der Menschen in der Flüchtlingskrise ernst genommen werden, sagte Marx am Freitag im Münchner Presseclub. „Wir müssen als Christen aber auch die Sorgen der Muslime ernst nehmen“, ergänzte Marx.

 

Die schon jetzt rund 3,5 Millionen in Deutschland lebenden Muslime seien eingeladen worden, bei uns zu arbeiten und unseren Wohlstand zu sichern. Eine Haltung ihnen gegenüber nach dem Motto „ihre Religion sollen sie aber in der Garage ausüben“ lehnt der oberste Repräsentant der katholischen Kirche in Deutschland ab. Marx warnte vor einer Verschärfung der Tonlage in der Flüchtlingskrise. „Die Leute, die über den Islam reden, sehen nur vermummte Schlächter“, kritisierte er mit Blick auf die Empörung über die Gräueltaten der Terrormiliz IS.

 

An osteuropäische Länder, die sich weigern, Migranten aufzunehmen, appellierte er, sich nicht abzuschotten. Marx sprach sich im Interesse der Integration von Migranten aber auch für eine Begrenzung der Zuwanderung aus. Dennoch müsse die Rückführung von Flüchtlingen verantwortlich erfolgen.

 

Zu den Ergebnissen der Bischofssynode über Familie und Sexualität rechnet Marx mit einer baldigen Entscheidung von Papst Franziskus. „Ich erwarte ein postsynodales Schreiben.“ Er ließ aber offen, ob Franziskus dabei auf Hoffnungen in deutschen Diözesen eingehen wird, geschiedene Katholiken wieder zur Kommunion zuzulassen. Die Synode im Oktober im Rom hatte eine Einzelfallprüfung angeregt, ohne konkrete Schritte vorzuschlagen. Auf Basis der Empfehlungen der Bischöfe soll Franziskus entscheiden, welchen Kurs die Kirche künftig bei den Streitthemen Ehe und Familie fährt.

 

Marx sieht die Entwicklung hin zu mehr Mitbestimmung der Kirchengemeinden in Deutschland nicht am Ende. „Man muss weiter darüber nachdenken“, sagte er. Marx kündigte Beratungen bei der nächsten Vollversammlung der katholische Bischöfe Deutschlands über das Thema an.

 

 

dpa/lby

islamisierung Kardinal Marx Muslime Papst Presseclub synode

Das könnte Dich auch interessieren

24.07.2024 #werwirdwiesn 2024 bei #wirsindwiesn - Corinna Binzer macht's 26.02.2025 Ausbildungsstelle Mediengestalter/-in Bild & Ton (m/w/d) 14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem