Mo., 23.07.2018 , 11:17 Uhr

Immer mehr Gewalt an Bayerns Schulen

Bis 2013 war ein kontinuierlicher Rückgang der Gewalt an Schulen zu beobachten. Doch seitdem wächst der Wert wieder an. Gerade bei den Körperverletzungsdelikten ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

 

Die körperliche und verbale Gewalt ist auf den Schulhöfen Deutschlands auf dem Vormarsch. In allen Bundesländern ist eine Zunahme der Straftaten mit Gewaltbezug zu erkennen. Am häufigsten kommt es zu gefährlicher bzw. schwerer Körperverletzung. Der traurige Spitzenreiter dieser Statistik ist Berlin. Zwischen 2012 und 2016 nahmen die Meldungen bezüglich schwerer körperlicher Gewalt um 69 Prozent zu. Doch auch Bayern erlebt eine deutliche Steigerung um 19 Prozent. Erst im Juni hatte in Geretsried im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ein Schüler eine Lehrerin geschlagen, weil sie ihm das Fußballspielen während des Unterrichts untersagt hatte.

 

Auch der Straftatbestand der Bedrohung ist immer häufiger zu beobachten. Einige Kinder werden teils massiv von ihren Mitschülern eingeschüchtert und bedroht, sodass sie große Angst davor haben, die Schule zu besuchen.

 

Die Entwicklung blieb zunächst für längere Zeit unentdeckt. Laut der Zeitung „Welt am Sonntag“ liegt das daran, dass die Zahlen der allgemeinen Jugendkriminalität immer noch rückläufig waren, obwohl die Gewalt an den Schulen bereits wieder wuchs. Als dann im Jahr 2017 auch die Werte der Jugendkriminalität anstiegen, wurde man auf den Missstand aufmerksam.

 

Begründet werden die Werte u.a. damit, dass es zu einer größeren Zahl von Anzeigen kommt. Das zeige, dass die Kinder die Gewalt nicht mehr einfach über sich ergehen lassen, sondern sich öfter ihren Eltern oder Lehrkräften anvertrauen und mit ihnen gemeinsam den oftmals schweren Gang zur Polizei wagen.

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