Nach nicht einmal eineinhalb Stunden wurde der 3. Verhandlungstag im Prozess gegen Uli Hoeneß beendet. Die Spekulationen, ob die Verhandlungen länger als die 4 angesetzten Tage dauern werden, konnten nicht bestätigt werden. „Das Gericht hat klargestellt, dass wenn morgen keine Beweisanträge mehr gestellt werden, auch die Plädoyers und die Urteilsverkündung folgen können“, so Gerichtssprecherin Andrea Titz.
Die Verteidigung von Hoeneß akzeptierte zuvor die von einer Finanzbeamtin auf 27,2 Millionen Euro bezifferten Steuerschulden. „Die Zahlen hält die Verteidigung für sachgerecht, da zweifeln wir nicht dran“, sagte Hoeneß‘ Anwalt Hanns W. Feigen vor dem Landgericht München II. Die Verteidigung sei von den am Dienstag bekanntgewordenen Zahlen keineswegs überrascht gewesen. „Wir sind ja nicht dämlich!“, sagte Feigen und betonte zudem: „In der Selbstanzeige, die Herr Hoeneß am 17. Januar 2013 eingereicht hat, sind sämtliche Zahlen bereits enthalten.“
Richter Rupert Heindl betonte, dass das Gericht bei einem Urteil von den neuen Zahlen ausgehen wird – und nicht von den 3,5 Millionen Euro, die Hoeneß in der Anklage vorgeworfen wurden. Im schlimmsten Fall droht dem Bayern-Boss eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren, sofern das Gericht einen besonders schweren Fall von Steuerhinterziehung bejahen sollte.
rr/dpa