Do., 09.07.2015 , 10:19 Uhr

Hitzeschäden, Schlaglöcher – so kaputt sind unsere Straßen

München: Mit der Hitze der letzten Tage ist die Gefahr von Blow-Ups und Fahrbahnschäden auf den Autobahnen stark gestiegen. Auf mehreren Abschnitten wurden Tempolimits verhängt. Was tut Bayern gegen die Schäden?

 

Sogenannte Blow-Ups führen immer häufiger dazu, dass Straßenabschnitte aufplatzen. Bei diesem, potenziell tödlichen Phänomen, kann unter langanhaltenden hohen Temperaturen die Betonfahrbahn aufreißen. Durch die starke Sonneneinwirkung dehnen sich die Betonplatten aus und wölben sich nach oben. Die dabei entstehende Spannung führt letztendlich dazu, dass die Betonplatte zerstört wird.

 

Dieses Phänomen verstärkt das Risiko für die Autofahrer, aber auch Motorräder sind stark betroffen. Vor zwei Jahren, im Juni 2013, verstarb ein Motorradfahrer auf der A93 bei Regensburg, als er über einen Blow-up fuhr und gegen die Leitplanke prallte. Er verstarb noch am Unfallort.

 

Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern erklärte im Juni, dass ab einer Temperatur von 28 Grad zunächst gewarnt wird. Bei einer Temperatur von über 30 Grad, wird auf verschiedenen Streckenabschnitten in Bayern ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern verhängt. Der ADAC rät bezüglich dieser Gefahren zu mehr Abstand und umsichtiger Fahrweise. Die Geschwindigkeitsbegrenzung sollten immer eingehalten werden. Dies verringert die Gefahr für Leib und Leben sämtlicher Verkehrsteilnehmer.

 

Auf den Autobahnen müssen immer wieder Tempolimits verhängt werden

 

Vor allem während längeren Hitzewellen sind Messungen diesbezüglich unerlässlich, erklärt der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der Passauer Neuen Presse: „Wir verstärken die Kontrollen mit dem Beginn der Hitzeperiode“. Messfahrzeuge werden die Fahrbahnen untersuchen, wo die Gefahr von Blow-ups am höchsten ist. Alle Schäden würden dann „umgehend repariert“ werden.

 

Die Autobahndirektion verringert immer wieder die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der A3, A92, A93 und A94 auf 80 Stundenkilometer. Auf der auf der A3 zum Beispiel zwischen Nittendorch und Sinzig. Dies gilt auch für den Abschnitt A92 zwischen Dreieck Feldmoching und Dingolfing-Ost und der A94 zwischen Kreuz München-Ost und Forstinning. Auf diesen Abschnitten muss also bei großer Hitze mit Fahrbahnschäden gerechnet werden. Die Tempolimits sind eine Vorsichtsmaßnahme, denn auf der A93 zum Beispiel hatte sich bereits letzten Monat zwischen Abendsberg und Hausen  eine Bodenwelle gebildet.

 

Die Ursachen dieses Problems können grundverschieden sein

 

Zu dünn aufgetragener Beton, alte Autobahnabschnitte, mangelhafte Verdichtung des Betons oder vernachlässigte Pflege. Liegt die Schuld für die Vernachlässigung der Autobahnen also bei der politischen Führung? Provisorisch zusammengeschusterte Straßen, Schlaglöcher und andere Schäden zeugen nicht von einer leistungsfähigen und gut ausgebauten Infrastruktur in Bayern. Der Blow-up scheint nur ein Merkmal dafür, dass zu wenig Geld in die Erhaltung der Autobahnen fließt.

 

 

(JH)

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