Die Freude des Christopher Street Days wurde dieses Jahr durch einen Angriff auf einen Teilnehmer getrübt. Marcel Rohrlack, der Sprecher der Grünen Jugend in München, wurde von einem Mann angegriffen. Heute wollen tausende Menschen auf die Straßen gehen, um gegen Homophobie zu demonstrieren.
Der sonst so fröhliche und farbenfrohe Christopher Street Day hat dieses Jahr einen bedauernswerten Zwischenfall zu beklagen. Über eine Woche lang feiern Schwule und Lesben für mehr Toleranz mit einer Politparade, Rathausclubbing und einem großen Straßenfest. Doch am Sonntag passierte ein schwulenfeindliche Übergriff auf den 18 Jahre alten Marcel Rohrlack. Der Sprecher der Grünen Jugend München feierte das Fest der Toleranz mit seinem Freunden in Kleid und Stöckelschuhen. Beim Christopher Street Day feierten über 10.000 Menschen die Politparade in der Münchner Innenstadt.
Der 18-Jährige war nach dem Fest mit einem Freund unterwegs, als sie von vier jungen Männern beschimpft wurden. „Erst gab es homophobe Sprüche, wie: ‚Schämt Ihr euch nicht?!‘ Dann sind sie uns hinterhergelaufen.“, sagte Rohrlack dem BR. In der Nähe des Ostbahnhofs in München wurde Marcel dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Polizei fahndet noch nach den Tätern. Eine Täterbeschreibung und genauere Informationen zu dem Vorfall finden Sie hier.
Rohrlack dokumentierte den gesamten Vorfall auf seiner Facebook-Seite. Die Grüne Jugend zeigte sich schockiert und erklärt in Facebook-Postings, dass der Angriff auf erschreckende Weise beweise, dass „viele Menschen in unserer Gesellschaft noch immer nicht sein und leben können, wie sie möchten“. Die anderen Mitglieder seiner Partei riefen deshalb für heute um 18 Uhr zu einer Demonstration auf. Startpunkt ist der Weißenburger Platz. Die Demonstration soll Solidarität für Marcel Rohrlack und alle anderen Opfer homophober Gewalt bekunden. Es werden über 4.000 Teilnehmer erwartet, die nach Ansicht der Gastgeber gerne in Drag-Outfitt oder High Heels erscheinen sollen. Die Stadträtin Lydia Dietrich sowie Landtagsabgeordnete Claudia Stamm werden sich mit Redebeiträgen ebenfalls an der Aktion beteiligen.
(jh)