Die Zahl der täglich in Bayern neu eintreffenden Flüchtlinge steigt noch schneller als vor wenigen Wochen erwartet. Allein von Mittwoch auf Donnerstag seien im Bereich der Regierung von Oberbayern 319 neue Asylbewerber eingetroffen, sagte Sprecher Florian Schlämmer am Donnerstag.
«So viele an einem Tag hatten wir in den letzten Jahren noch nie.» Der Schnitt sei in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich gestiegen. Viele Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und anderen Krisenländern reisen derzeit in den Fernzügen aus Italien ein.
Am Donnerstagvormittag habe die Bundespolizei wieder mehr als 30 Menschen in einem Zug aufgegriffen, sagte Rainer Scharf, Sprecher der Bundespolizeiinspektion in Rosenheim.
Entlang der österreichischen Grenze hat die Bundespolizei heuer schon 6500 mehr Menschen ohne Einreisepapiere aufgegriffen – mehr als im gesamten Jahr 2013. Das sagte Thomas Borowik, der Sprecher der Münchner Bundespolizeidirektion. Nicht alle sind Asylbewerber – wegen «unerlaubter Einreise» greift die Bundespolizei auch gewöhnliche Kriminelle auf Beutezug in Deutschland sowie einige wenige Touristen auf, die ohne Visum unterwegs sind.
Doch machen die Flüchtlinge einen großen Teil dieser Fälle aus. Knapp 2000 sind Syrer, 1200 kamen über Italien aus Eritrea. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) rechnet mit weiter steigenden Zahlen. «Angesichts der Krise im Nahen Osten und der barbarischen Gewalt der ISIS-Terroristen wird der Flüchtlingsdruck weiter steigen», sagte Herrmann.
jn / dpa