Ein halbes Jahr nach dem Attentat in München neigt sich auch der Prozess gegen den Amokwaffen-Verkäufer dem Ende zu. Der Mann wird unter anderem fahrlässige Tötung in neun Fällen vorgeworfen. Er soll die Waffe über das Darknet verkauft haben. Die Ermittlungen könnten schon in wenigen Wochen abgeschlossen sein.
Die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Waffenlieferanten für den Amoklauf von München kommen voran. Das Verfahren könne in absehbarer Zeit, „voraussichtlich innerhalb weniger Wochen“, abgeschlossen werden, sagte die zuständige Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann der Deutschen Presse-Agentur in München. Der 31-Jährige war im August in der Nähe des hessischen Marburg festgenommen worden. Das Verfahren wurde dann an die Anklagebehörde in München abgegeben. Dem Mann wird unter anderem fahrlässige Tötung in neun Fällen vorgeworfen.
Der 18 Jahre alte Amokläufer soll sich die Waffe im sogenannten Darknet besorgt haben, einem anonymen Teil des Internets. Dort suchte er den Ermittlungen zufolge gezielt nach einer Glock-Pistole und 250 Schuss Munition.
Er hatte am 22. Juli am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München neun Menschen erschossen sich dann selbst gerichtet. Fast 60 Mal feuerte er – die Ermittler fanden später 57 Patronenhülsen, die der Tatwaffe zugeordnet werden konnten.
Ein halbes Jahr nach der Schießerei ist der Weg zur Normalität für Angehörige und Mitarbeiter des Einkaufszentrums teils noch nicht leicht. Die Aufarbeitung der Geschehnisse dauert. Zwei Tage nach dem Attetat versammelten sich tausende Menschen um bei einer Mahnwache den Opfern zu gedenken und den Angehörigen Beistand zu zeigen. Auch sechs Monate später stehen Blumen, Kerzen und Kuscheltiere vor den Türen des OEE. Schon im Sommer soll hier eine Gedenkstätte für die Opfer des Amoklaufs 2016 errichtet werden.
ad