Sowohl bei den Veranstaltern als auch im Rathaus wird bereits jetzt über den Christopher Street Day 2016 in München diskutiert. So könnte es auch diesmal wieder schwule und lesbische Ampelmännchen geben. Auch Trambahnen sollen laut den Grünen/Rosa Liste Regenbogen-Fahnen bekommen.
2015 wurde dem Christopher Street Day in München ein neuer Besucherekord beschert. Laut Veranstalter haben 95.000 Zuschauer bei strahlendem Sonnenschein die bislang größte Politparade mit 76 Gruppen und etwa 10.000 Teilnehmern besucht. Bedauerlicherweise gab es einen Angriff auf den Sprecher der Grünen Jugend in München. Dennoch stand die Landeshauptstadt ganz im Zeichen von Toleranz und Gleichberechtigung. Selbst Josef Schmid, Münchens zweiter Bürgermeister (CSU), sprach sich für ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare aus. Wichtig sei, dass ein Kind geliebt werde, nicht, welche sexuelle Orientierung die Eltern hätten, sagte er im Interview mit muenchen.tv.
Für den CSD 2016 laufen schon lange die ersten Vorbereitungen, die Parade wird am Samstag, den 9. Juli 2016 stattfinden und das Motto in diesem Sommer lautet:
Bei der Bekanntgabe des Mottos sagte Thomas Niederbühl, politischer CSD-Sprecher und Rosa-Liste-Stadtrat:
„Respektlosigkeit wird wieder gesellschaftsfähig. Rechtspopulistische Parteien und Bewegungen hetzen gegen Flüchtlinge und Ausländer, gegen Lesben, Schwule und Transgender. Verbale Hassattacken in Medien und sozialen Netzwerken, aber auch reale Gewalt und fremdenfeindliche Übergriffe nehmen wieder zu. Die Gesellschaft radikalisiere sich. Dagegen wollen wir eine bunte, vielfältige Gesellschaft, in der Lesben, Schwule und Transgender auch als Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten akzeptiert und gleichberechtigt leben können. Deshalb brauchen wir einen respektvollen Umgang mit anderen Lebensformen und fremden Kulturen.“
Auch im Rathaus macht man sich schon die ersten Gedanken, was man anlässlich des CSD von politischer Seite aus machen könnte. Im vergangenen Jahr haben die schwulen und lesbischen Ampelmännchen für reichlich Diskussionen gesorgt, der landeshauptstadt aber auch große Sympathien eingebracht. Wenn es nach den Münchner Grünen/Rosa Liste geht, sollen sie auch 2016 wieder montiert werden – zusätzlich sollen auch die Münchner Trambahnen mit Regenbogen-Fahnen ausgestattet werden. Das geht aus zwei Anträgen hervor, die nun dem Stadtrat vorliegen.
Eine Regenbogen-Beflaggung von Trambahnen mache die CSD-Woche im Bewusstsein der Münchner Bevölkerung deutlich präsenter, heißt es in einem der Anträge. Mit relativ geringem Aufwand ließe sich ein öffentlichkeitswirksames Signal an die LGBT*I-Gemeinde, aber auch an die Münchner Bevölkerung und die Touristen aussenden.
Wie bereits berichtet, wurden zum Christopher Street Day 2015 in München einige Fußgängerampeln mit neuen Symbolen ausgerüstet. Ganz nach dem Vorbild aus Wien, gab es an einigen Überwegen die roten oder die grünen Leuchtsignale mit zwei Männern, die Händchen halten oder mit einem lesbischen Paar, das Händchen hält.
Bilder von 2015: