Bayerns Polizei sitzt weiter auf knapp zwei Millionen Überstunden. Allerdings habe der Berg im vergangenen Jahr bereits etwas abgebaut werden können, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag.
Ende November 2016 hatten die Beamten in Bayern zusammen gut 16 000 Stunden weniger auf dem Konto als ein Jahr zuvor. Sie schieben aber im Schnitt immer noch rund 62 Überstunden vor sich her.
Die Polizeipräsidien nutzten weiter alle Spielräume zum Abbau der Stunden, betonte Herrmann. Belastungsspitzen sollen wie schon im Vorjahr durch Unterstützungskräfte abgemildert werden. Dafür greift der Freistaat in die Tasche: 2017 stehen dafür rund 1,24 Millionen Euro zur Verfügung, 2018 werden die Mittel auf rund 3,24 Millionen Euro weit mehr als verdoppelt. Langfristig setzt der Innenminister vor allem auf zusätzliche Stellen. «Seit 2009 haben wir über 2600 neue Polizeistellen geschaffen, von 2017 bis 2020 sollen 2000 weitere Stellen bei der bayerischen Polizei dazukommen.»
Die Überstunden wurden großenteils im Jahr 2015 angehäuft, vor allem aufgrund der Großeinsätze rund um den G7-Gipfel. Aber auch 2016 sei mit Terrorgefahr, Flüchtlingszustrom und Kampf gegen Wohnungseinbrüche ein belastungsreiches Jahr gewesen.
Die «ausgezeichnete Arbeit» der Beamten habe dazu beigetragen, dass Bayern weiter als sicherstes Bundesland gelten könne. «In Bayern hatten wir 2016 die mit Abstand niedrigste Kriminalitätsbelastung und die bundesweit höchste Aufklärungsquote.»
dpa