Mo., 17.11.2014 , 13:56 Uhr

Bayern: Neonazis werden unfreiwillig zu Spendensammlern für Aussteigerprojekt

Mit Humor gegen einen Neonazi-Aufmarsch: Ein unfreiwilliger Spendenlauf von Rechtsextremen im oberfränkischen Wunsiedel soll nach Wunsch der Organisatoren bundesweit Nachahmer finden. „Wir wollten zeigen: Was kann man machen, welche Handlungsmöglichkeiten gibt es“, sagte Mitinitiator Fabian Wichmann am Montag.

 

Am Wochenende hatten Neonazis in Wunsiedel demonstriert – und damit unfreiwillig Spenden für ein Aussteiger-Projekt gesammelt: Für jeden Meter, den ein Neonazi bei dem Aufmarsch zurücklegte, gingen 10 Euro an das Programm „Exit-Deutschland“. 10 000 Euro kamen so zusammen. Die Organisatoren hatten Unternehmen als Spender gewonnen und Plakate drucken lassen. „Spenden, marsch!“ oder „Endspurt statt Endsieg“ war darauf zu lesen.

 

Man wolle damit zeigen, dass es zahlreiche Möglichkeiten gebe, sich Neonazis in den Weg zu stellen, sagte Wichmann. „Man kann mehr tun als die Straße zu blockieren oder die Rollläden zu schließen.“ Das große Interesse an der Aktion freue ihn und seine Mitstreiter. „Wir müssen schauen, was noch möglich ist.“ Es gebe bereits Interesse an ähnlichen Aktionen.

Eine Grabstätte dient als Anziehungspunkt

 

Nach Polizeiangaben hatten sich am Samstag in Wunsiedel etwa 250 Rechtsextreme versammelt. Zahlreiche Verbände hatten zu Gegenveranstaltungen aufgerufen. Wunsiedel kämpft seit vielen Jahren gegen braune Umtriebe. Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß war in Wunsiedel begraben, seine Grabstätte war Anziehungspunkt für Neonazis. Inzwischen ist das Grab aufgelöst worden.

 

RG/ dpa

anti Demo links Nazi rechts Spenden termine

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten 15.12.2025 Arbeit 4.0 in München: Warum dynamische Raumkonzepte der Schlüssel zum Erfolg sind Die traditionelle Vorstellung vom Arbeitsplatz – ein fester Schreibtisch in einem zentralen Büro, besetzt von neun bis fünf – erodiert zusehends. Angetrieben durch die Digitalisierung, einen globalisierten Wettbewerb und beschleunigt durch die Erfahrungen der letzten Jahre, befindet sich die Arbeitswelt in einem tiefgreifenden Wandel. Unternehmen und Fachkräfte definieren die Parameter für Produktivität, Zusammenarbeit und Erfolg