Di., 05.03.2019 , 16:04 Uhr

Aussortiert – Bundestrainer Jogi Löw verabschiedet Boateng, Hummels und Müller aus DFB-Team

Joachim Löw will ohne die drei ehemaligen Weltmeister Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller in die Qualifikation für die Fußball-EM 2020 gehen.

 

Kurz vor dem Start ins neue Länderspieljahr greift Joachim Löw zu den härtesten Personalmaßnahmen seiner Amtszeit und mustert gleich drei ehemalige Weltmeister aus. Der Bundestrainer plant schon für die am 24. März beginnende EM-Qualifikation nicht mehr mit den Münchnern Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller. «Ich danke Mats, Jérôme und Thomas für die vielen erfolgreichen, außergewöhnlichen und einmaligen gemeinsamen Jahre», erklärte Löw in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes.

 

Die Entscheidung teilten Joachim Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff den drei Profis des FC Bayern nach Angaben des DFBs am Dienstag in München mit. Es sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, «den Spielern und Verantwortlichen des FC Bayern meine Überlegungen und Planungen heute persönlich zu erläutern», bemerkte Löw nach dem Treffen. «Sie sind alle weiterhin Spieler auf Weltniveau, die in ihrem Verein ganz vorne mitspielen und Erfolge garantieren. Sie sind große Spieler, die für eine große Zeit der Nationalmannschaft stehen. Sie haben über Jahre hinweg unendlich viel für Deutschland und die Nationalmannschaft geleistet», erklärte der Bundestrainer.

 

Mit der Verabschiedung treibt der Bundestrainer nach dem WM-Vorrunden-Aus im Vorjahr in Russland und dem Abstieg in der Nations League den Umbruch im DFB-Team radikal voran. Es sei «ein deutliches Signal der Erneuerung: Die jungen Nationalspieler erhalten den nötigen Raum zur vollen Entfaltung. Sie müssen nun die Verantwortung übernehmen», erklärte Löw.

 

Dadurch sollen die Weichen für die Zukunft der Nationalmannschaft gestellt werden und dem Team ein neues Gesicht gegeben werden. Joachim Löw ist von seinen Schritten überzeugt. Schon unmittelbar nach dem historischen WM-Desaster im Vorjahr in Russland hatte er Nationalspieler Sami Khedira, der ebenfalls 2014 mit Weltmeister geworden war, verabschiedet.

 

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Bundestrainer Joachim Löw für seinen harten Kurs beim Personalwechsel in der Nationalmannschaft gelobt. «Ich begrüße es, dass Jogi Löw den Umbruch unserer Nationalmannschaft jetzt weiter entschlossen voranbringt. Der Beginn der Qualifikation für die EURO 2020 ist genau der richtige Zeitpunkt für personelle Veränderungen», wurde Grindel am Dienstag vom Deutschen Fußball-Bund zitiert.

 

Jérôme Boateng hat sich traurig über das abrupte Ende seiner Nationalmannschaftskarriere gezeigt. Er habe zwar Verständnis für die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw, künftig auf junge Spieler zu setzen, wie der Fußballer des FC Bayern in den sozialen Medien schrieb. «Dennoch hätte ich mir natürlich einen anderen Abschied für uns gewünscht.» Boateng, der von einem «aufrichtigen Gespräch» mit Löw schrieb, hätte sich eine erfolgreiche Zukunft mit der Nationalmannschaft zugetraut. «Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ich weiterhin auf höchstem Niveau spielen kann und werde das auch in Zukunft zeigen», meinte er. «Ich bin traurig über diese Nachricht, weil es für mich immer das Allergrößte war, mein Land zu repräsentieren.»

 

Das deutsche Fußball-Nationalteam startet am 24. März in Amsterdam gegen die Niederlande in die EM-Ausscheidung. Zuvor trifft die Mannschaft in einem Test am 20. März in Wolfsburg auf Serbien.

 

dpa

 

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