Das neue Jahr ist erst drei Wochen alt und schon bietet es uns ein wunderschönes Himmelsphänomen. Am Montag, den 21. Januar, ereignet sich eine totale Mondfinsternis, die von Mitteleuropa aus gut sichtbar ist.
Erst vor einem halben Jahr, am 27. Juli 2018, bestaunten viele Münchner den Blutmond. Wenig später können wir bald wieder eine totale Mondfinsternis beobachten. Allerdings nicht mehr gemütlich draußen an der Isar, sondern in der Kälte des frühen Wintermorgens. Wer das Naturschauspiel in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht verpassen will, sollte sich besser einen Wecker stellen. Die Mondfinsternis am 21. Januar beginnt um kurz nach halb vier Uhr nachts. Erst dann tritt der Mond nämlich in den Halbschatten der Erde. Zwischen 05:41 und 06:53 Uhr ist er dann vollständig in ihrem Kernschatten. Das gesamte Spektakel dauert 62 Minuten. Zum Vergleich: die Mondfinsternis vom 27. Juli war mit 103 Minuten die längste des 21. Jahrhunderts.
Wichtig ist für die Beobachtung eine freie Sicht nach Westen, wo der Mond untergehen wird, erklärt Marco Soproviero von der Beobachtergruppe der Sternwarte des Deutschen Museums. Zudem muss natürlich auch das Wetter mitspielen. Für alle, die das Himmelphänomen in München genau beobachten wollen, öffnet die Bayerische Volkssternwarte am 21. Januar ab 03:30 Uhr. Die Mondfinsternis kann dort durch das Teleskop betrachtet werden, zudem informieren Kurzvorträge über das Geschehen. Bei schlechtem Wetter sind Live-Übertragungen aus dem Internet geplant. Wir haben Glück, dass wir diese Mondfinsternis in Deutschland überhaupt noch sehen können. In Bayern befinden wir uns bereits am Rande der Sichtbarkeitszone. Besser ist es im Nord-Osten. Ein wirklich perfekter Standort wäre Nord- und Südamerika. Durchschnittlich kommt es zwei Mal im Jahr zu einer Mondfinsternis. Immer dann, wenn Erde, Mond und Sonne auf einer Linie liegen. Dieses Phänomen ist aber nicht immer von überall auf der Erde zu sehen.
Warum leuchtete der Mond bei einer Finsternis blutrot?
Bei einer totalen Mondfinsternis bewegt sich die Erde zwischen Mond und Sonne. Dadurch durchquert der Mond den Kernschatten der Erde. In dieser Zeit ist die Erde sozusagen im Weg und es kann kein direktes Sonnenlicht mehr auf den Mond fallen. Damit müsste der Mond doch eigentlich gar nicht mehr zusehen sein? Nein, so einfach ist es nicht. Er leuchtet zwar um ein Vielfaches schwächer, dafür aber in einer kräftigen blutroten Farbe. Das Licht der Sonne wird nämlich in der Erdatmosphäre gebrochen und trifft als Streulicht auf den Mond. Besonders stark sind dabei die langwelligen roten Anteile des Lichts, die den Mond dann scheinbar einfärben.
Verlauf der Mondfinsternis am 21. Januar
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