Rund um die DFB-Pokalbegegnung am Mittwoch zwischen dem TSV 1860 München und dem VFL-Bochum in der Allianz-Arena kam es wiederholt zu Randalen. Mehrere Fans wurden von der Polizei festgenommen.
Ultrafans greifen Beamte an
Bereits im Vorfeld kam es am Christkindlmarkt an der Münchner Freiheit zu zunächst verbalen Auseinandersetzungen. Mit einer Sonder-U-Bahn wurden gegen 18.00 Uhr ca. 450 Anhänger der Gastmannschaft in Richtung Allianz-Arena gebracht. Aufgrund der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen verzögerte sich der Einlass erheblich. Vor Spielbeginn trafen noch 100 Ultrafans des TSV 1860 am U-Bahnhof Fröttmaning ein. Um beide Fangruppierungen voneinander zu trennen, wurden diese zunächst dort angehalten.
Hier griffen unvermittelt die Ultrafans die Einsatzkräfte an und durchbrachen die polizeiliche Absperrung. Einer Teilgruppe gelang zunächst der Durchbruch durch die Polizeiabsperrung, sie konnten jedoch durch hinzugezogene weitere Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe entdeckt und festgesetzt werden. Beim Durchbruch wurden mehrere Beamte zu Boden gestoßen, einer davon zog sich dabei eine Schürfwunde am Knie zu. 32 Personen wurden wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vorläufig festgenommen.
Bei dem Versuch, den Durchbruch abzuwehren, musste unmittelbar Zwang in Form des Schlagstocks und Pfeffersprays angewandt werden. Einen Gastfan wurde auf der Esplanade von fünf bislang unbekannten Tätern zunächst von hinten in den Nacken geschlagen und anschließend dessen Fanschal geraubt. Zwei Personen wurden wegen Betäubungsmitteldelikten festgenommen. Während des Spiels wurde ein Fan wegen Beleidigung festgenommen.
Fangruppe läuft nachts vermummt in ein bekanntes Fanlokal
In der 1. Halbzeit lief eine Gruppe von Heimfans in Richtung des Gästeblocks. Sie wurden durch Einsatzkräfte angehalten. Eine Person zeigte sich äußerst aggressiv, weshalb sie in Gewahrsahm genommen werden musste. In der 2. Halbzeit versuchten Fans des TSV 1860 München mehrfach die polizeilichen Absperrungen zu umgehen, um in den Block der Gastfans zu gelangen. Dies wurde durch die Einsatzkräfte stets verhindert. In der Ablaufphase konnte zunächst ein Aufeinandertreffen der Fangruppierungen verhindert werden. Ein Problemfan versuchte vermummt eine Polizeiabsperrung zu durchzubrechen. Dies konnte verhindert und der Täter festgenommen werden.
Während der Festnahme flogen aus dem Lager der Heimfans Glasflaschen auf die eingesetzten Beamten, die davon jedoch glücklicherweise nicht getroffen wurden. Am Donnerstag, 17.12.2015, gegen 01.00 Uhr, konnten Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums München und der Bundespolizei beobachten, wie sich eine Personengruppe von etwa 10 Personen im Bereich des Hauptbahnhofs vermummte und in Richtung eines bekannten Fanlokals in der Nähe des Bahnhofs marschierte.
In der Hirtenstraße trafen dann Mitglieder beider Fangruppierungen aufeinander. Die eingesetzten Beamten schritten unmittelbar ein, um Tätlichkeiten zu vermeiden. Eine kurzzeitige Auseinandersetzung zwischen den Fangruppierungen konnte jedoch nicht verhindert werden. In Zusammenarbeit mit der Bundespolizei wurden insgesamt 9 Fans festgenommen.