
2370 neue Wohnungen in Obersendling
Wie der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung gestern beschlossen hat, sollen in Obersendling in den nächsten Jahren insgesamt 2370 neue Wohnungen entstehen. Nördlich der Siemensallee sowie auf dem ehemaligen E.ON-Gelände sollen diese angesiedelt werden.
Obersendling: Nördlich der Siemensallee sollen insgesamt etwa 1270 neue Wohnungen entstehen. Auf der etwa 11,5 Hektar großen Fläche soll ein lebendiges Wohnquartier für um die 1.000 neue Wohnungen mit Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie umfassenden Grün- und Freiflächen entstehen. Zusätzlich soll das Hochhaus an der Baierbrunner Straße 54 umgenutzt werden, wodurch zusätzlich circa 270 Wohnungen geschaffen.
Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat am Mittwoch beschlossen, das Konzept der Arbeitsgemeinschaft Rapp+Rapp-B.V. mit Lützow-7-Garten- und Landschaftsarchitekten der weiteren Bauleitplanung zu Grunde zu legen und weiterzuentwickeln.
Für den Bereich „Campus Süd“ der PATRIZIA Deutschland GmbH und für die geplante Umnutzung des Hochhauses wird jeweils ein separater Bebauungsplan aufgestellt. Die Umnutzung des Hochhauses soll als vorhabenbezogener Bebauungsplan erfolgen. Die beiden Verfahren werden inhaltlich eng miteinander verknüpft und zeitlich parallel durchgeführt werden.
Auch die Bebauung des ehemaligen E.ON-Geländes wurde gestern vom Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung beschlossen. Hier sollen etwa 1.100 neue Wohneinheiten entstehen. Auf bislang brachliegenden Flächen im direkten Umfeld des ehemaligen Heizkraftwerkes an der Drygalski-Allee soll so ein neues Wohnquartier für circa 2.500 Bewohnerinnen und Bewohner entwickelt werden.
Die Planung sieht drei große Wohnhöfe mit sechs bis acht Geschossen vor. Ein zentraler, ruhig gelegener Park soll in die Umgebung und zum Südpark hin eingebunden werden. Durch Blockränder sollen die Innenhöfe vom Straßen- und Gewerbelärm abgeschirmt werden.
Neben Eigentumswohnungen sind auch Mietwohnungen und Flächen für geförderten Wohnungsbau in größerem Umfang sowie zwei Wohnheime für besonderen Wohnbedarf vorgesehen. Darüber hinaus soll das Viertel über Kindertageseinrichtungen, soziale Infrastruktur, Einzelhandelsflächen und Dienstleistungsangebote verfügen.
Der öffentliche Platzbereich an der Kreuzung Drygalski-Allee/Boschetsrieder Straße soll den zentralen Zugang bieten und einen Übergang zum nördlich gelegenen Südpark bieten. Auf den Dächern der Wohngebäude sind umfangreiche gemeinschaftlich nutzbare Dachgärten und -terrassen für die Anwohnerinnen und Anwohner geplant.
Grundlage für die Neuordnung war ein zweistufiger städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb, der unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt wurde. Als Siegerentwurf prämierte die Jury das Zürcher Architekturbüro von Ballmoos Krucker mit Schweingruber Zulauf (heute Studio Vulkan, Zürich) Landschaftsarchitekten. Zur Sicherung der architektonischen Qualität begleitet ein Beratungsgremium aus Politik und Fachleuten den Planungsprozess.