Demo der Postboten in München — © Symbolbild
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Warnstreiks bei der Post - Viele Briefe bleiben unbearbeitet

München – Mit einer Welle weiterer Warnstreiks will die Gewerkschaft ver.di auch in Bayern den Druck im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post erhöhen. Nach derzeitiger Planung sollten im Freistaat in den kommenden Tagen mehr als 200 Betriebsstätten in den Ausstand treten, erklärte Anton Hirtreiter von ver.di Bayern am Dienstag in München.

 

Hirtreiter schloss nicht aus, dass die Aktionen bis kurz vor der Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen am 20. Mai andauern. Nachdem am Morgen rund 80 Beschäftigte des Briefsortierzentrums in München die Arbeit ganztägig niederlegten, sollten im Tagesverlauf Mitarbeiter weiterer 12 Zentren folgen. Am Freitag könnte auch die Brief- und Paketzustellung einbezogen werden, sagte Hirtreiter.

 

ver.di fordert eine Arbeitszeitverkürzung

 

Das von der Post zuletzt vorgelegte Angebot sei völlig inakzeptabel“ gewesen, erklärte der Gewerkschafter. Die Post hatte unter anderem angeboten, den Kündigungsschutz um drei Jahre bis Ende 2018 zu verlängern, weitere Erholungszeiten und den 24. und 31. Dezember wieder als arbeitsfreie Tage einzuführen. Daraus ergibt sich nach Rechnung der Post insgesamt eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. ver.di fordert eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden ebenfalls bei vollem Lohnausgleich.

 

Hintergrund des Konflikts ist der Aufbau eines weiteren Zustellernetzes durch die Gründung von 49 regionalen Gesellschaften im Paketgeschäft. ver.di sieht darin einen Bruch bestehender tarifvertraglicher Vereinbarungen über das Verbot der Fremdvergabe an interne oder externe Unternehmen. (dpa/lby)

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