
Streit um Stolpersteine
Im Stadtrat geht es am Mittwochmorgen wieder einmal um ein altbekanntes Thema: Die Stolpersteine. Die Grünen hatten einen Antrag gestellt, nachdem das Verbot für die Stolpersteine in München aufgehoben werden soll. Die Messingplatten im Gehweg sollen an die Schicksale von Nazi-Opfern erinnern.
In vielen Städten in zahlreichen Ländern sind die kleinen Messingplatten im Gehweg gang und gäbe. Die sogenannten „Stolpersteine“ erinnern an die Opfer der Nationalsozialisten. Doch ausgerechnet in München, der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ sind sie verboten. Der Grund: Manche Angehörige von Opfern halten die Stolpersteine für unwürdig, weil die Opfer ihrer Ansicht nach erneut erniedrigt und mit Füßen getreten werden. Sie hatten sich in München vehement gegen das Projekt gewert. Prominente Gegnerin ist die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch.
50 000 Stolpersteine weltweit
Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Es umfasst 50 000 Steine in 1 200 Städten in 18 Ländern. In München haben sich die Fraktionen von SPD, CSU und Freien Wählern für eine Alternative zu den Stolpersteinen ausgesprochen: Erinnerungstafeln an Hauswänden auf Augenhöhe oder Gedenkstellen. Die Grünen hatten einen Antrag gestellt und die Aufhebung des Verbotes für München gefordert. Nun befasst sich der Stadtrat mit diesem Antrag.