Grenzkontrolle zwischen Deutschland und Österreich verursacht lange Staus — © Symbolfoto: Grenzkontrolle zwischen Deutschland und Österreich
Symbolfoto: Grenzkontrolle zwischen Deutschland und Österreich

Rosenheim: Was ist nur an dieser Grenze los?

Rosenheimer Bundespolizei: Über 800 unerlaubte Einreisen im Juni – mehr als 3.100 im 1. Halbjahr.

 

Die Zahlen geben Anlass zum Nachdenken: Im südlichen Abschnitt der deutsch-österreichischen Grenze hat die Bundespolizei allein im Monat Juni rund 820 unerlaubt eingereiste Personen festgestellt. Etwa 90 von ihnen waren mit falschen beziehungsweise gefälschten Papieren unterwegs. In mehr als 40 Fällen sind sich die Rosenheimer Ermittler sicher, dass Schleuser und Gehilfen hinter den illegalen Grenzübertritten von rund 200 Menschen stecken. Immer wieder ist Italien Ausganspunkt der letzten Schleusungsetappe.

 

Profitables Geschäft für Schleuser

 

Das belegen auch die aktuellen Fälle: Ein Italiener wird beschuldigt, sechs Eritreer mit dem Pkw von Mailand illegal in die Bundesrepublik befördert zu haben. Für die Schleusung hätte er eigenen Angaben zufolge 500 bis 600 Euro bekommen sollen. Der 29-Jährige wurde zusammen mit den Afrikanern von den bayerischen Schleierfahndern auf der Inntalautobahn bei Oberaudorf gestoppt. Am Dienstag (8. Juni) lieferten die Bundespolizisten den Mann ins Bernauer Gefängnis ein. Das Rosenheimer Amtsgericht ordnete seine Untersuchungshaft an. Dieses „Schicksal“ teilt er mit einem ägyptischen Staatsangehörigen. Der 25-Jährige schleuste nach ersten Erkenntnissen vier Syrer mit dem Auto von Mailand aus nach Deutschland. Hierfür sollte er einen vierstelligen Betrag kassieren. Grenzfahnder stoppten ihn auf der A 8 nahe Bad Aibling. Die Bundespolizei lieferte ihn auf richterliche Anordnung in die Justizvollzugsanstalt Traunstein ein.

 

Von Januar bis Juni registrierte die Bundespolizeiinspektion Rosenheim bereits rund 3.170 Geschleuste und unerlaubt Eingereiste. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 waren es etwa 4.000. Die meisten von ihnen stammen – nach wie vor – aus Syrien, Eritrea, Somalia Afghanistan oder Nigeria. Die Feststellungen in Zügen und auf den Autobahnen halten sich aktuell annähernd die Waage.

 

RG / Polizei

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