
NSU-Prozess dauert wohl noch ein Jahr
Der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) wird möglicherweise deutlich länger dauern als geplant. Das Oberlandesgericht München hat am Montag eine Anfrage an die Prozessbeteiligten verschickt, um weitere Termine im Jahr 2015 planen zu können.
München – Der NSU-Prozess könnte womöglich noch länger dauern als geplant. Demnach „wird erwogen, die Hauptverhandlung im ersten Halbjahr 2015 fortzusetzen“, heißt es in der Mitteilung.
Angehängt ist eine Liste weiterer Termine bis zum 30. Juni 2015. Eine Gerichtssprecherin sagte auf Anfrage, es gehe um „Vorratstermine“, die das Gericht vorsorglich rechtzeitig mit den Beteiligten abstimmen wolle. Damit sei aber noch nicht gesagt, dass das Verfahren sich tatsächlich bis Ende Juni 2015 hinziehen werde.
Prozess dann länger als zwei Jahre
Der Prozess hatte am 6. Mai 2013 begonnen. Bisher hatte das Gericht nur Termine bis zum 18. Dezember 2014 geplant. Sollte das Gericht die neue Terminplanung doch ausschöpfen, würde das Verfahren länger als zwei Jahre dauern.
Der NSU wird für zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge und zahlreiche Banküberfälle verantwortlich gemacht. Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft handelt es bei der Gruppe um eine rechtsextreme terroristische Vereinigung.