
München: Polizei auf Facebook - Positive Zwischenbilanz
Seit einem halben Jahr warnt die Münchner Polizei auf Twitter und Facebook vor Trickbetrügern oder gibt Tipps für den Straßenverkehr. Die Fans und Follower interessierten sich aber vor allem für ein altes Pferd.
Seit einem halben Jahr ist die Münchner Polizei bei Twitter und Facebook aktiv – und nach Ansicht des Polizeipräsidiums läuft der Ausflug in die sozialen Medien bis jetzt ganz gut. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Montag. Das Präsidium habe inzwischen 6800 Fans bei Facebook und 3370 Follower bei Twitter. „Wir erreichen damit eine Zielgruppe, bei der wir uns sonst schwertun.“ Junge Leute könnten über Flugblätter oder Plakate nur schwer erreicht werden.
Die Polizei warnt online beispielsweise vor Phishing-Mails oder Enkeltrick-Betrügern. „Wir hoffen, dass Oma und Opa dann von ihren Enkeln gewarnt werden.“
Der Renner in den sozialen Medien sei aber etwas völlig anderes gewesen, sagte Andrä: Das Posting über die Suche nach einem neuen Zuhause für das ausgediente Polizeipferd Hugo wurde 200 000 mal geklickt.
Begrüßung neuer Polizisten für München durch Herrn Polizeipräsident Hubertus Andrä – http://t.co/AZGnnes561 pic.twitter.com/o7h1AdroFx
— Polizei Muenchen (@PPMuenchen) 4. März 2015
Auch Zeugenaufrufe würden über soziale Netzwerke tausendfach geteilt. Ob es dadurch tatsächlich zu Fahndungserfolgen gekommen sei, konnte Andrä aber nicht sagen, weil die Polizei nicht erfasse, ob die Menschen im Internet auf die Aufrufe aufmerksam wurden oder doch auf herkömmlichem Wege beispielsweise über Plakate.
Derzeit könnten aus Datenschutzgründen auch noch keine konkreten Suchmeldungen über Facebook verbreitet werden. Die Polizei will aber prüfen, ob sie künftig in sozialen Netzwerken auf Meldungen ihrer eigenen Homepage verlinken können.
Das Münchner Präsidium ist nach eigenen Angaben das bayernweit erste, das sich derart in den sozialen Medien präsentiert. Wenn die Testphase im September abgeschlossen ist, will das Innenministerium nach Angaben Andräs entscheiden, ob weitere Präsidien dem Pilotprojekt folgen sollen.
rg / dpa